Hohe Immobilienpreise, steigende Kreditzinsen und Mieten – in Österreich zu wohnen wurde in den letzten Jahren immer teurer. Doch es gibt Mittel und Wege zu erschwinglichem Wohnraum, die wir in diesem Beitrag aufzeigen. Dazu gehören zum Beispiel staatliche Förderungen oder angepasste Wohnkredite mit längerer Laufzeit. Erfahren Sie hier, wie leistbares Wohnen möglich wird.
Unabhängig davon, was der richtige politische Weg ist: Als Mieter oder Eigentümer brauchen Sie individuelle Lösungen, die jetzt greifen. Erfahren Sie im Folgenden, was Sie tun können, damit Wohnen für Sie leistbar wird bzw. bleibt.
Wie viel geben die Österreicher für das Wohnen aus?
Die Wohnkosten in Österreich sind in den letzten Jahren gestiegen: Gaben die Österreicher 2017 monatlich im Schnitt 6,2 Euro pro Quadratmeter aus, waren es 2022 schon 7,2 Euro pro Quadratmeter. (Quelle: Statistik Austria)
Der Anteil der Wohnkosten am Einkommen ist dagegen relativ konstant: 2017 waren es 21 % vom Haushaltsnettoeinkommen, 2021 waren immer noch 21 % (Quelle: Statistik Austria). Dies ist aber natürlich nur ein Durchschnittswert und spiegelt nicht alle Bevölkerungsgruppen wider. Die Zahlen von 2023 sind noch nicht verfügbar – aufgrund höherer Energiekosten und Zinsen ist aber zu erwarten, dass es einen Anstieg gab.
Was sind die Herausforderungen beim leistbaren Wohnen?
Zum einen sind dies steigende Immobilienpreise: Die Statistik zeigt, dass sich diese seit 2000 mehr als verdoppelt haben. Ein weiteres Problem ist Wohnungsknappheit in größeren Städten und Ballungsräumen, sodass die Mieten dort immer teurer wurden. Dazu kommen seit 2022 steigende Energiekosten und nicht zuletzt höhere Kreditzinsen, was vor allem (künftige) Eigentümer belastet.
Lesen Sie mehr dazu in unseren Ratgebern:
Leistbar wohnen als Mieter
Die hohe Inflation in Österreich sorgt seit 2022 dafür, dass auch die Mieten immer teurer werden. Kurzfristige Abhilfe können diverse Hilfsprogramme der Regierung schaffen. Mittelfristig ist zu überlegen, ob der Kauf einer eigenen Wohnung bzw. Bau eines eigenen Hauses nicht sinnvoller ist, um gegen weiter steigende Mieten gewappnet zu sein.
Unsere Ratgeber helfen bei der Entscheidung:
Sie können den Kauf eines eigenen Einfamilienhauses oder einer eigenen Wohnung finanziell nicht stemmen? Als Alternative bietet es sich an, vorhandene Ressourcen in der Familie zu nutzen – Stichworte Ausbau, Aufstocken oder Anbauen. Eine Generationenberatung unterstützt Sie dabei, als (Groß-)Familie gemeinsam neuen Wohnraum zu schaffen.
Eine Möglichkeit, solche Projekte zu finanzieren, ist der Generationenkredit. Die ältere Generation nimmt einen Kredit auf, um neuen Wohnraum zu bezahlen. Nach deren Ableben übernimmt die Erbengeneration die Immobilie und zahlt den Kredit zurück.
Selbstverständlich ist auch die Wohnbauförderung ein wichtiger Baustein, um das Eigenheim zu finanzieren. Mehr Informationen dazu finden Sie weiter unten.
Leistbar wohnen in der eigenen Immobilie
Sie wohnen bereits in der eigenen Wohnung oder im eigenen Haus? Dann bereiten Ihnen vielleicht die steigenden Kreditzinsen derzeit Kopfzerbrechen. Wer einen laufenden Wohnkredit mit variablen Zinsen hat, wurde in der letzten Zeit mit höheren Kreditraten zu konfrontiert. Um wieder leistbar zu wohnen, ist es sinnvoll, die Finanzierung zu optimieren. Eine wichtige Rolle spielt hier die Laufzeit – eine Umschuldung auf eine längere Laufzeit senkt die monatliche Belastung. Auch eine Umschuldung auf einen Fixzinskredit kann sinnvoll sein, um sich gegen das Risiko weiter steigender Zinsen abzusichern.
Jetzt Leistbarkeit prüfen:
Berechnen Sie, wie hoch Ihre monatliche Rate ausfällt, wenn die Zinsen z. B. um weitere zwei Prozent steigen.
Alle Möglichkeiten der Entlastung finden Sie in unseren Ratgebern:
Eine wichtige Hilfe auf dem Weg zum leistbaren Wohnen sind staatliche Unterstützungen. Hier gibt es verschiedene Förderprogramme. Mehr dazu erfahren Sie im nächsten Abschnitt.
Förderungen und Unterstützungen für leistbares Wohnen
Ob Eigentum oder Miete: Leistbares Wohnen wird von staatlicher Seite auf verschiedene Arten finanziell gefördert. Dieses Geld sollten Sie sich nicht entgehen lassen. Prüfen Sie also genau, worauf Sie Anspruch haben.
Die konkreten Förderprogramme sind in jedem Bundesland einzeln geregelt. Ein grober Überblick, was möglich ist:
- Wohnbauförderung: Die Wohnbauförderung in Österreich bietet z. B. vergünstigte Kredite, direkte Zuschüsse oder die Übernahme der Kredithaftung, um den Immobilienkauf bzw. -bau zu erleichtern.
- Förderungen für die energetische Sanierung: Um den Klimaschutz voranzutreiben, werden energetische Sanierungen (Fenstertausch, Dämmung der Wände, Heizungstausch etc.) umfangreich gefördert.
- Wohnbeihilfe: Personen mit geringem Einkommen erhalten, unter gewissen Voraussetzungen, monatliche Zuschüsse zur Zahlung der Miete. Je nach Bundesland läuft dies unter „Mietzinsbehilfe“, „Wohnbeihilfe“, Mietbeihilfe“ oder „Wohnunterstützung“.
- Gemeinnütziger Wohnungsbau: In vielen Gemeinden steht öffentlich geförderter Wohnraum zur Verfügung. Hier sind die Preise zum Teil deutlich günstiger sind als am freien Wohnungsmarkt.
- Kurzfristige Zuschüsse: Um die aktuellen Teuerungen abzufedern, hat die Bundesregierung Entlastungspakete geschnürt. Ausbezahlt werden einmalige Zuschüsse, wie z. B. Klimabonus und Stromkostenbremse, außerdem gibt es Steuererleichterungen für bestimmte Gruppen.
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