Seit Jahren steigende Preise für Wohnungen und Einfamilienhäuser machen Wohnen in Österreich immer mehr zum Luxus. Leistbares Wohnen wird damit immer mehr auch zu einer existenziellen Frage. Doch es gibt Mittel und Wege zu erschwinglichem Wohneigentum, welche in diesem Beitrag aufgezeigt werden. Erhalten Sie wertvolle Tipps, wie eine Finanzierung möglich wird sowie welche Wohnbauförderungen und staatlichen Maßnahmen es für leistbares Wohnen gibt. Die Schaffung von Wohneigentum kann also trotz hoher Immobilienpreise in Österreich häufig auch mit geringen Eigenmitteln oder Einkommen möglich sein.
Leistbares Wohnen im Eigentum: Tipps für die Finanzierung
Leistbares Wohnen im Eigentum ist vor allem in ländlichen Gegenden, wie beispielsweise in Niederösterreich, über einen Mietkauf bei Genossenschaften möglich. Dies sind geförderte Objekte. Wenn Sie hingegen schneller Wohneigentum schaffen wollen, kommen Sie an einem sofortigen Immobilienkauf in Österreich nicht vorbei. Allerdings erfordert leistbares Wohnen auch meist eine günstige Finanzierung. Diese ist ein wesentlicher Baustein auf dem Weg zu den eigenen 4 Wänden.
So gelingt die Finanzierung:
Die Laufzeit ist der wichtigste Faktor
Sie wollen die Kreditrate minimieren. Über die Kreditlaufzeit haben Sie ein hervorragendes Steuerungsinstrument, auch wenn Sie bei längerer Laufzeit insgesamt höhere Zinsen bezahlen müssen. Dazu ein Beispiel:
Tipp
Wenn Sie im Zeitablauf ein höheres Einkommen haben oder durch eine Erbschaft ein Einmalbetrag zur Verfügung steht, kann die gesamte Zinsbelastung mittels Sondertilgungen deutlich reduziert werden.
Lesen Sie hierzu unseren Ratgeber Sondertilgung: Wann ist dies sinnvoll?
Die richtige Bankenauswahl
Nicht jede Bank ermöglicht besonders lange Laufzeiten. In der Regel liegt die Grenze bei 30 oder 35 Jahren. Vor allem, wenn ein Teil der Kreditrestlaufzeit in die Zeit nach der Pensionierung hineinfällt, stellt sich die Kernfrage: Ist der Kredit mit der zu erwartenden Pension dann noch leistbar? Ist dem so, sollte es der betreffenden Bank glaubhaft dargestellt werden können.
Um die richtige Bank zu finden, können Sie sich an Wohnbau-Finanz-Experten wenden, welche über einen guten Marktüberblick verfügen und Sie an Kreditinstitute vermitteln können, die beispielsweise auch längere Laufzeiten anbieten.
Eigenmittel und niedrige Zinsen
Leistbares Wohnen: Welche Förderungen gibt es?
Die einzelnen Bundesländer in Österreich bieten Ihnen als Wohnbauförderung entweder günstige Darlehen oder Wohnbauschecks in Form von Zuschüssen für Anschaffungen an. Im Falle einer Sanierung gibt es noch das Sanierungsdarlehen mit gestützten Annuitäten. Doch die Fördervolumina sind eher ein kleiner Beitrag für leistbares Wohnen:
Sanierungsdarlehen
Vor allem bei älteren Bauten, welche über 20 Jahre alt sind, gibt es für bestimmte „förderbare Maßnahmen“ einen Annuitätenzuschuss beim Darlehen. Gefördert werden kann beispielsweise eine Dachsanierung oder der Einbau fehlender Sanitärausstattung oder von Wärmepumpen, ein Fensteraustausch, eine Dämmung oder ein Feuchtigkeitsschutz sowie generell Maßnahmen, welche den Energieverbrauch (siehe hierzu Energieausweis in Österreich) senken.
Beispielsweise in Tirol übernimmt das Bundesland als Basisförderung 25 % der Anfangsbelastung eines Kredites. Mehr dazu unter: https://www.infina.at/ratgeber/wohnbaufoerderung/tirol/
Wohnbauförderungen
Liegt Ihr Jahreseinkommen unter bestimmten Grenzen und die Größe Ihrer Wohnung im zugelassenen Rahmen, gibt es in den einzelnen Bundesländern eine Reihe von Fördermaßnahmen zur Schaffung von Wohnraum bzw. Wohneigentum:
Arten der Wohnbauförderungen:
- Einmalige Zuschüsse, die nicht zurückgezahlt werden müssen: Der Vorteil liegt im „Geschenk“, der Nachteil in überschaubaren eher kleineren Beträgen.
- Zins- oder Annuitätenzuschüsse, bei der Rückzahlung eines Darlehens: Abhängig von der Höhe des Darlehens ist dies schon eine interessantere Alternative, vorausgesetzt es besteht keine Rückzahlungspflicht.
- Landes- bzw. Eigenmittelersatzdarlehen, mit günstigen Konditionen: Anfänglich ist die Zinsbelastung meist niedrig. Nach einer Kreditlaufzeit von 15 bis 20 Jahren wird es schrittweise immer teurer (Staffelraten).
- Übernahme von Bürgschaften, damit ein Darlehen möglich wird: Diese Variante ist vor allem bei Kreditnehmern mit schwacher Bonität eine Möglichkeit.
Es gibt allerdings Unterschiede zwischen der Förderung bestimmter Maßnahmen und der Personenförderung, welche vor allem bei dringlichem Wohnbedarf anfällt.
Miet-/ Wohnungspreisobergrenzen: Bei geförderten Wohnungen gibt es Kaufpreisobergrenzen, die oft weit unter den Marktpreis liegen. Mit Zuhilfenahme einer Wohnbauförderung können sie zwecks Eigennutzung erworben werden.
Für Mieter gibt es indessen bei Altbauten die günstigen Richtwertmieten, die sich an den einzelnen Ausstattungsmerkmalen der Wohnungen orientieren.
Geförderte Wohnungen: Diese sind nur in begrenzter Zahl vorhanden und günstiger als frei finanzierte Alternativen. Sie müssen vom Bezieher der Förderungen als Hauptwohnsitz bewohnt werden und dienen nicht der Vermietung.
Gemeindewohnungen: Wer unter schlechten Wohnverhältnissen lebt und bereits mindestens fünf Jahre in der gleichen Gemeinde wohnt, hat gute Chancen darauf, nach mehrjähriger Wartezeit an eine günstig zu mietende Gemeindewohnung heranzukommen. Diese Art sozialen Wohnbaus zwecks leistbares Einkommen ist weit verbreitet, insbesondere in Wien.
Wohnbaugenossenschaften: In Niederösterreich weit verbreitet sind Mietkäufe bei Wohnbaugenossenschaften. Hier leistet der Mieter eine Anzahlung und ein Teil der Miete wird bereits auf den Kaufpreis angerechnet. Der Mieter verfügt über eine Kaufoption und hat Zeit im Laufe der Jahre Eigentum zu erwerben.
Leistbares Wohnen: Von Wohnbauförderungen profitieren
Leistbares Wohnen hat viele Gesichter, beginnend mit günstigen Mietmöglichkeiten in Richtwert-Mietzinswohnungen oder Gemeindewohnungen, übergehend zu den Möglichkeiten eines Mietkaufs von einer Wohnbaugenossenschaft bis hin zu geförderten Eigentumswohnungen.
Doch Wohnbauförderungen alleine machen noch keine Wohnung vollständig leistbar. Umso wichtiger ist die richtige Finanzierung mit möglichst langen Kreditlaufzeiten. Genau hier sollten Sie sich an professionelle Wohnbau-Finanz-Experten wenden. Diese sind in der Lage, Ihnen die passende Finanzierung bei der für Sie richtigen Bank herauszufiltern.
Informieren Sie sich ausführlich über die Förderungsoptionen und -bedingungen in Ihrem Bundesland – es zahlt sich aus! Wir helfen Ihnen gerne!
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