Haus bauen: Diese Kosten fallen an

paar träumt vom eigenheim
Autor: Hagen Luckert
Kategorie: Immobilie
Datum: 02.08.2023

Der Traum vom Eigenheim ist kein günstiger. Die Kosten für einen Hausbau können je nach Bauprojekt stark variieren, da diese von zahlreichen Faktoren abhängen. Aus diesem Grund ist es schwierig eine pauschale Kostenkalkulation vorzunehmen. Dieser Beitrag bietet Ihnen dennoch verschiedene Anhaltspunkte, mit welchen Kosten Sie rechnen sollten, wenn Sie ein neues Haus bauen. Dabei wird speziell auf die Herstellungs- und Nebenkosten beim Hausbau eingegangen sowie diverse Fragen beantwortet, wie beispielswiese: Wie lassen sich Kosten beim Hausbau sparen? Was kostet ein schlüsselfertiges Haus?

Kosten beim Hausbau: Das Wichtigste im Überblick

  • Die Kosten beim Hausbau hängen u. a. von Grundstückslage, Bauweise, Baumaterialien und der Hausgröße ab.
  • Die Gesamtkosten setzen sich zusammen aus Grundstück-, Herstellungs-, Bauneben- und Finanzierungskosten.
  • Die Herstellungskosten gliedern sich wiederum in Kosten für den Rohbau und den Innenausbau auf.
  • Möchten Sie beim Hausbau Kosten einsparen, so kann dies mit der Wahl eines Fertighauses, dem Einsatz von Eigenleistung, dem Verzicht eines Kellerbaus sowie Sparmaßnahmen in Ausstattung und Außenanalgen erfolgen.
  • Für ein schlüsselfertiges Einfamilienhaus in Fertigbauweise in mittlerer Preislage müssen Sie mit etwa 371.250 Euro Herstellungskosten rechnen.

Haus bauen: Kosten pro m² im Durchschnitt

Nimmt man als Berechnungsgrundlage für die Kosten eines Hausbaus ein typisches Einfamilienhaus mit einer Größe von etwa 150 m² so ergeben sich Durchschnittwerte zwischen 1.925 und 3.025 Euro pro m², folglich ein mittlerer Wert von 2.475 Euro pro m². Für ein Passivhaus oder schlüsselfertiges Haus liegen die Kosten noch etwas höher. Dieser Wert berücksichtigt nur die Herstellungskosten, d. h. die Kosten für den Grundstückskauf, Finanzierung sowie die Nebenkosten werden hierbei nicht inkludiert.


Die Entwicklung der Baukosten in den letzten 12 Monaten.

Was bedeutet dies für meinen Immobilienkauf und die Finanzierung?

 



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Haus bauen – wovon hängen die Kosten in Österreich ab?

Von welchen Faktoren die Kosten für den Hausbau in Österreich im Detail abhängen, erfahren Sie nachfolgend. Je nach Gesichtspunkt können dabei die Kosten stark voneinander abweichen, da es prinzipiell zu jedem Parameter unterschiedliche Qualitäts- und somit auch Preisstufen gibt.

  • Grundstückslage: Nicht nur der Preis für den Grundstückskauf ist im städtischen Bereich teurer als im ländlichen. Auch die Baukosten sind in der Stadt sowie im Speckgürtel meist deutlich teurer als auf dem Land.
  • Bauweise und Haustyp: Fertighäuser sind in der Regel günstiger als Massivbauhäuser. Außerdem beeinflusst der gewählte Haustyp stark die Kosten.
  • Baumaterialien und Ausstattung: Qualitativ hochwertige Baumaterialien, eine moderne Haustechnik, energieeffiziente Fenster und Türen sowie eine hochwertige  Innenausstattung erhöhen die Kosten.
  • Grundriss und Größe: Je geradliniger und einfacher der Grundriss, desto günstiger. Je großzügiger die Fläche inkl. Anzahl der Etagen und Kellerausbau, desto kostenintensiver auch der Hausbau.
  • Außenanlagen: Nicht zu vernachlässigen sind zudem die Kosten für die Anlagen außerhalb des Hauses. So können erhebliche Aufwendungen für die Gestaltung von Garten, Garage oder Terrasse entstehen.

Neues Haus bauen – alle Kosten im Überblick

Aus welchen Kosten setzt sich nun ein Neubau eines Hauses zusammen? Hier ein Überblick über die einzelnen Posten:
 

  • Grundstückskosten: Der Grundstückskauf und die damit verbundenen Nebenkosten macht einen beachtlichen Anteil der Gesamtkosten aus. Dieser hängt maßgeblich von der Lage ab.
  • Herstellungskosten: Diese Position berücksichtigt alle Kosten für Baustelleneinrichtung, Erdarbeiten, Rohbau, Innenausbau, Dacheindeckung, Außenanlage sowie Keller.
  • Baunebenkosten: Nicht zu vernachlässigen sind auch zusätzliche Nebenkosten wie z. B. Honorare für Architekt und Bauleitung, Baubewilligung, Erschließung, Vermessung, Bodengutachten oder Bauversicherung.
  • Finanzierungskosten: Für den Hausbau wird in der Regel ein Kredit aufgenommen, für welchen entsprechende Finanzierungskosten für die Baufinanzierung anfallen.

Herstellungskosten

Unter den Herstellungskosten eines Hausbaus versteht man alle Kosten, die für die Fertigstellung des Objekts anfallen. Sie setzen sich aus den Kosten für den Rohbau und für den Innenausbau zusammen. Welche Positionen im Detail jeweils aufzuwenden sind, erfahren Sie hier.

Ein Haus bauen: Kosten für den Rohbau

Die Kosten für den Rohbau machen etwa 45 % der gesamten Herstellungskosten aus. Sie beinhalten neben allgemeinen Bau- und Erdarbeiten auch konstruktive Arbeiten. Eine Auswahl wesentlicher Kostenpositionen für den Rohbau sind in nachfolgender Tabelle aufgeführt (prozentualer Anteil variiert je nach Art und Umfang ):

Allgemeine Bauarbeiten

Ungefährer Anteil

an den Rohbaukosten in %

Einrichtung und Sicherung der Baustelle

Erd- und Tiefbauarbeiten

Tiefbau und Entwässerung

Errichtung der Außenanlagen

2 %

2 - 4 %

1 %

8 - 12 %

Konstruktive Arbeiten

 

Maurerarbeiten (bei einem Massiv-Haus)

Beton- und Stahlbetonarbeiten

Zimmerarbeiten (Holz/ Dämmung)

Dachlattung

15 - 20 %

13 - 17 %

5 - 10 %

15 - 20 %

Ein Haus bauen: Kosten für den Innenausbau

Der Innenausbau macht das Eigenheim erst zu Ihrem persönlichen Wohntraum. Allerdings fallen hierfür auch über die Hälfte der Herstellungskosten an. Je nach Umfang und Qualität der gewählten Ausführung, können die Preise erheblich schwanken. Wesentliche Kosten der Ausbauarbeiten sind:

Kosten für den Innenausbau

Ungefähre Ausbaukosten in €/ m²

Putz und Estrich

Elektroinstallation

Haustechnik (Wasser, Gas, Strom, Wärme)

Tischlerarbeiten (Fenster, Türen, Treppen)

Bodenbeläge (Fliesen, Parkett etc.)

Malerarbeiten

Innenausstattung (Sanitär, Küche etc.)

17,50 - 27,50 €/ m²

45 - 110 €/ m²

22,50 - 55 €/ m²

90 - 130 €/ m²

35 - 55 €/ m²

90 - 130 €/ m²

22,50 - 55 €/ m²


Nebenkosten beim Hausbau

Die zusätzlichen Nebenkosten, welche Sie in Ihrer Kalkulation Haus bauen Kosten Österreich nicht vergessen sollten, können je nach Vorhaben viele weitere Positionen beinhalten. Vor allem das Honorar für einen Architekten bzw. Bauleiter macht dabei einen beachtlichen Anteil aus. Die allgemeinen Baunebenkosten können sich zum Beispiel aus folgende Positionen zusammensetzen:

Baunebenkosten

Ungefähre Kosten (einmalig)

Baubewilligung

Grundstückserschließung und -vermessung

Baustraße (Zu- und Abfahrt)

Bodengutachten

Honorar für Architekt/ Bauleitung

Honorar für Prüftechniker/ Statiker

Bauversicherung

500 - 800 €

10.000 - 15.000 €

500 - 1.000 €

500 - 1.000 €

9 - 14 % der Gesamtkosten

Abhängig vom Bauvorhaben

300 - 400 €

Mit diesen Angaben haben Sie einen guten Überblick zu den durchschnittlichen Kosten, welche beim Bau eines Hauses anfallen. Jedoch müssen die Kosten für einen Hausbau in Österreich immer individuell kalkuliert werden, da die Präferenzen bei jedem Hausbau in Österreich und damit auch die Kosten anders sind.

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Haus selber bauen: Wie lassen sich Kosten sparen?

Die Wunschliste bei der Umsetzung des eigenen Wohntraums ist oft lang, jedoch müssen Sie sich in den allermeisten Fällen im Rahmen eines gewissen Budgets bewegen. Wenn Sie also Ihre Kalkulation neues Haus bauen Kosten durchführen, sollten Sie einige wesentliche Punkte kennen, wie Sie Kosten sparen und ggf. dann in die gewünschte Ausstattung investieren können.

Lesen Sie passend zu diesem Thema: Unsere weiterführenden Ratgeber Haus bauen oder kaufen sowie Haustypen im Vergleich.

Tipp 1: Fertighäuser sind günstiger als Massivhäuser

Massivhäuser mit Stein-auf-Stein Bauweise gelten als wertbeständig und langlebig, sind aber im Gegenzug auch teurer und Sie müssen eine längere Bauzeit als bei einem Fertighaus einplanen. Die Wahl eines Fertighauses spart folglich nicht nur Kosten, sondern auch Zeit. Hierfür werden vorgefertigte Module direkt vom Hersteller an die Baustelle geliefert und dort innerhalb weniger Tage montiert.

Tipp 2: Eigenleistung oder schlüsselfertig?

Grundsätzlich gilt: Je höher der Anteil der Eigenleistung, desto günstiger sind die Gesamtkosten für den Hausbau. Für Bauherren, die sich handwerklich selber einbringen können, gibt es verschiedene Ausbaustufen. Allerdings sollten Sie hierbei beachten, dass viele Arbeitsstunden, Muskelkraft und meist Hilfe von Freunden und Familie investiert werden müssen. Zudem wirft ein großer Anteil an Eigenleistung oft die Frage der Gewährleistung auf, insbesondere wenn das handwerkliche Fachwissen begrenzt ist. Die Wahl eines schlüsselfertigen Hauses ist für Laien im Baubereich demnach oft die richtige.

Tipp 3: Keller – ja oder nein?

Ein Keller bietet Stauraum und kann häufig sogar als zusätzliche Wohnfläche genutzt werden. Auf der anderen Seite sind die Kosten von etwa 40.000 bis 50.000 Euro für einen Kellerausbau relativ hoch, weswegen sich viele Bauherren gegen einen Keller und für einen Neubau auf einer Bodenplatte entscheiden. Eine nachträgliche Unterkellerung ist teuer und birgt Risiken in der Statik. Aus diesem Grund sollten Sie vorab gründlich überlegen, ob Sie einen Keller benötigen oder darauf verzichten können.

Tipp 4: Sparen bei der Innenausstattung

Bei der Ausstattung des Wohnbereichs gibt es viele Bereiche, in welchen Sie leicht Einsparungen erzielen können. Angefangen bei den Fliesen, Elektroinstallationen, Fenstern und Türen bis hin zur Küchenausstattung. Es muss nicht immer die teuerste Ausführung sein. Hier lohnt es sich Preise von verschiedenen Baumaterialien und Ausstattungen zu vergleichen und auf ein ausgewogenes Preis-Leistungsverhältnis zu achten.

Tipp 5: Kostenplanung der Außenanlagen

Viele Bauherren wünschen sich einen prächtig angelegten Garten, eine großzügige Doppelgarage oder einen Wintergarten. Die Kosten für Außenanlagen können aber ebenfalls schnell Ihr verfügbares Budget erheblich überschreiten. Hier lohnt es sich, die einzelnen Bereiche zu priorisieren und abzuwägen, wie viel jeweils in welchen Bereich investiert werden soll. Anstatt einer Garage kann auch ein kostengünstigerer Carport als Stellplatz für Ihr Auto dienen. Auch kann eine Markise alternativ zum Wintergarten Schatten und Schutz auf der Terrasse bieten. Generell lassen sich Traumprojekte im Außenbereich auch mit der Zeit verwirklichen, wenn später die Einkommenssituation dies dann wieder zulässt.


Fertighaus: Kosten für ein schlüsselfertiges Haus

Wie in diesem Beitrag ausgeführt, sind Fertighäuser eine zeit- und kostensparende Alternative zu Häusern in Massivbauweise.Die Preise für ein solches Fertighaus variieren stark, abhängig von der gewählten Ausbaustufe. Sollten Sie sich beispielsweise für ein Ausbauhaus entscheiden, welches Sie in Eigenleistung fertigstellen, so beginnen die Angebote bereits bei etwa 140.000 bis 170.000 Euro.

Wenn Sie ein Fertighaus in Österreich kaufen, bewegen sich die Kosten in etwa zwischen 1.925 und 2.750 Euro pro Quadratmeter. Auch hier ist der Preis abhängig vom Hersteller, der Ausstattung, der Architektur und den regionalen Besonderheiten. Für ein Fertighaus mittlerer Preisklasse, mit einer durchschnittlichen Wohnfläche von 150 m², müssen Sie also in mit etwa 330.000 bis 370.000 Euro rechnen. 

Tipp: Sollten Sie sich noch unsicher sein, ob der Kauf eines Hauses oder einer Wohnung für Sie die richtige Entscheidung ist, dann kann Ihnen unser Ratgeber "Was ist besser: Haus oder Wohnung kaufen?" wertvolle Orientierung bieten. Klicken Sie hier, um einen fundierten Einblick zu erhalten und Ihre Entscheidung zu erleichtern.


Haus bauen: Kosten vorher vom Experten abschätzen lassen

Es ist ratsam, die Kosten für den Neubau eines Hauses durch eine gute Budget-Planung im Vorfeld abzuschätzen. Schließlich sind neben Grundstücks- und Finanzierungskosten auch der Herstellungspreis des Hauses sowie eine Reihe an zusätzlichen Baunebenkosten zu kalkulieren. Zudem sollten Sie nicht zu knapp kalkulieren und einen entsprechenden finanziellen Puffer einplanen, da stets unvorhergesehene Ereignisse oder weitere Sonderwünsche während der Bauphase auftreten können.

Wenn Sie Bedenken haben, den Überblick über alle Kosten beim Hausbau zu verlieren, so wenden Sie sich an einen erfahrenen Architekten oder Bauingenieur. Dieser kann Sie zu sämtlichen Kostenfaktoren beraten. Fachkundige Experten werden Ihnen eine anhand einer detaillierten Baukostenrechnung eine hilfreiche Abschätzung geben. Auch ein Wohnbau-Finanz-Experte unterstützt für Sie auf Basis seiner langjährigen Expertise bei der Kalkulation der Kosten für den Hausbau in Österreich.  

Bildquellen: REDPIXEL.PL/ Shutterstock.com, Grafik Infina, gopixa/ Shutterstock.com, Grand Warszawski/ Shutterstock.com
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Über den Autor: Hagen Luckert
Position: Geschäftsführer

Meine gesamte berufliche Laufbahn habe ich im Kreditbereich verbracht. Zunächst im Sparkassen- sowie im Großbankensektor in Deutschland. Nach Leitung der Business-Unit Kreditstrategie- und Organisation in einem großen Beratungsunternehmen war ich als Geschäftsführer einer Kreditfabrik tätig. Im Anschluss daran wurde ich als Vorstand in einem Softwareunternehmen für künstliche Intelligenz im Bankenbereich berufen und habe 2019 in die Geschäftsführung von Infina gewechselt. Die ständige Recherche, strukturierte Aufbereitung sowie verständliche Veröffentlichung von allen Fragestellungen rund um das Kreditgeschäft gehören zu den wesentlichen Schwerpunktsetzungen meiner Funktion.

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