Sie träumen vom eigenen Haus? Dann geht es Ihnen wie vielen Menschen, für die der Kauf ihres Hauses häufig die größte und wichtigste Investition im Leben ist. Dabei bedeuten die eigenen vier Wände nicht nur einen neuen Wohnraum für Sie und Ihre Familie, sondern meist auch die Absicht einer lukrativen und sicheren Anlage. Bevor es aber soweit ist, gilt es einiges bei der Kaufentscheidung zu beachten. In diesem Beitrag liefern wir Ihnen neben Checklisten unter anderem auch Informationen zu den Kosten und zur Finanzierung beim Hauskauf.
Jeder hat seine eigenen Vorstellungen und Ansprüche an sein zukünftiges Eigenheim. Um das passende Haus zu finden, welches Ihren persönlichen Anforderungen und Wünschen entspricht, sind einige Aspekte zu berücksichtigen. Nachfolgend erhalten Sie hilfreiche Tipps, die Ihnen bei der Wahl Ihrer Wunschimmobilie weiterhelfen können.
Tipp 1: Flexibel bleiben und Kompromisse eingehen
Legen Sie sich bei Lage und Immobilientyp nicht zu sehr fest, denn sonst steht Ihnen womöglich eine sehr lange Suche bevor. Überlegen Sie sich vor dem Immobilienkauf, ob es denn unbedingt ein Neubau mit Garten sein soll. Vielleicht werden Sie auch in einer bestehenden Eigentumswohnung mit Dachterrasse ebenso glücklich? Dasselbe gilt für die Lage. Denn gute Angebote in Ballungsräumen sind selten, teuer und schnell verkauft. Oft werden Sie im sogenannten „Speckgürtel“, also im Umkreis von 20 bis 40 km fündig. Zusätzlicher Vorteil: Der Kaufpreis für Immobilien im Umkreis ist in aller Regel deutlich niedriger.
Ratgeber
Hier finden Sie eine Übersicht zu den aktuellen Immobilienpreisen in Österreich.
Tipp 2: Budget und Liquidität im Blick haben
Setzen Sie sich eine klare finanzielle Grenze, die Sie nicht überschreiten. Dabei sollten Sie Ihr Eigenkapital sowie Ihre leistbare Kredithöhe im Auge behalten. Dies verhindert blindes unvernünftiges Bieten auf eine Immobilie, die am Ende Ihr Budget überschreitet. Haben Sie ein attraktives Angebot gefunden, gilt es den Kaufpreis verbindlich aufbringen zu können, um sich gegen andere Interessenten durchsetzen zu können.
Mit dem Infina Kreditrechner erhalten Sie eine erste Orientierung für die Realisierung Ihres Wohntraums. Geben Sie bspw. die Kreditsumme für Ihre Wunschimmobilie ein und gleichen Sie ab, ob Sie die monatliche Rate stemmen können. Ein Infina Wohnbau-Finanz-Experte in Ihrer Nähe berät Sie gerne persönlich.
Tipp 3: Suche breit fächern
Stellen Sie sich bei der aktiven Suche nach Ihrem Eigenheim möglichst breit auf. Halten Sie stets Augen und Ohren offen und streuen Sie Ihre Suche auf verschiedenen Kanälen:
- Immobilienportale: Stellen Sie Ihre Suche auf mehreren Portalen ein.
- Immobilienmakler: Soweit Sie anfallende Maklergebühren aufbringen wollen, beauftragen Sie gleich mehrere Maklerbüros. Exklusivverträge sind dabei kritisch.
- Zeitungen und Kleinanzeigen: Vor allem die ältere Generation setzt Immobilienangebote ganz klassisch in Zeitungsannoncen ein. Auch regionale Kleinanzeigen können bei der Haussuche sehr effektiv sein.
- Soziale Netzwerke: Stellen Sie Ihr Gesuch z. B. auch auf Facebook ein.
- Banken und Bauträger: Ortsansässige Banken und Bauträger verfügen oft über ein Immobilienportfolio, welches sich anzuschauen lohnt. Gehen Sie dabei auf keine verbindlichen Reservierungsvereinbarungen ein, wenn Sie sich noch nicht ganz sicher sind.
- Bauamt, Baubehörde und Gemeinden: Hier können Sie sich unverbindlich nach Leerständen, freien Grundstücken und Baugebieten erkundigen und sich ggf. auf eine Warteliste setzen lassen.
- Persönlicher Umkreis: Unterschätzen Sie nicht die Reichweite Ihrer eigenen Kontakte. Viele Immobilien erscheinen nicht auf dem Markt, sondern werden innerhalb des Familien- oder Bekanntenkreises weitervermittelt.
Tipp 4: Geduld haben und bei Bedarf schnell handeln
Lassen Sie sich nicht aus der Ruhe bringen, wenn die Suche nach der passenden Immobilie länger dauert. Oft dauert es ein bis zwei Jahre bis Sie Ihr Eigenheim finden. Je attraktiver die Lage und der Zustand der Wunschimmobilie sind, desto länger dauert in der Regel auch die Suche, denn die Konkurrenz unter den Kaufinteressenten ist dann besonders groß. Wenn Sie aber letztendlich ein passendes Angebot entdecken, gilt es schnell zu handeln: Kontaktieren Sie schnellstmöglich den Verkäufer und vereinbaren Sie einen Besichtigungstermin.
Kosten beim Hauskauf: Kaufpreis und Nebenkosten
Haben Sie das passende Eigenheim gefunden, so gilt es, den genauen Kaufpreis der Immobilie zu ermitteln. Dabei sollten Sie als Käufer stets im Kopf behalten, dass zusätzlich etwa 10 bis 12 % des Kaufpreises für die Nebenkosten beim Hauskauf hinzukommen. Diese stellen sich aus folgenden Positionen zusammen:
- Grunderwerbsteuer: etwa 3,5 % des Kaufpreises
- Grundbucheintragungsgebühr: etwa 1,21 % des Kaufpreises
- Pfandrechteintragung für die Hypothek: 1,2 % des Pfandbetrages
- Maklerkosten: etwa 3 % des Kaufpreises zzgl. MwSt.
- Notarkosten bzw. Anwaltskosten: 2-3 % des Kaufpreises
Erfahren Sie Näheres zum Thema in unserem Ratgeber Nebenkosten beim Immobilienkauf.
Hinweis
Die Nebenkosten sollten beim Hauskauf folglich keinesfalls nicht außer Acht gelassen werden. In der obigen Auflistung wurden zudem keine Kosten für die Einrichtung berücksichtigt, die individuell deutlich variieren können. Betrachten Sie also alle Kosten beim Hauskauf, die diese Investition mit sich bringt. Kalkulieren Sie dabei im Vorfeld, ob Sie zumindest die Nebenkosten mit Ihrem Eigenkapital abdecken können oder Sie Ihren Immobilienkredit hierfür aufstocken müssen.
So finden Sie die richtige Finanzierung
Der Kauf eines Hauses kann nur selten ausschließlich mit Eigenmitteln finanziert werden. In den meisten Fällen wird hierzu ein Immobilienkredit abgeschlossen. Es gibt verschiedene Arten der Hausfinanzierung, wie zum Beispiel ein Annuitätendarlehen oder Bauspardarlehen. Hier bietet sich ein Beratungsgespräch bei einem Kreditvermittler an, der Ihnen konkret Auskunft über die Art, Laufzeit, Höhe und die Konditionen Ihres Kredits geben kann und über die möglichen Förderungen beim Hauskauf Bescheid weiß. Verwenden Sie einen Kreditrechner, um eine erste Orientierung über Ihre monatliche Belastung zu erhalten.
Tipp
Lassen Sie sich noch vor der Abgabe eines Kaufanbotes zu einer Finanzierung beraten. So erhalten Sie zum einen Sicherheit über Ihr Budget, zum anderen überzeugen Sie den Verkäufer der Immobilie mit einem vorgeprüften Finanzierungskonzept.
Kaufvertrag und Vorvertrag beim Hauskauf
Ein Kaufvertrag ist beim Hauskauf verpflichtend und wird ähnlich wie bei einem Grundstückskauf aufgesetzt. Dieser kann von einem Notar bzw. Rechtsanwalt erstellt werden und umfasst folgende Punkte (keine abschließende Aufzählung):
- Namen, Anschriften sowie Unterschriften von Käufer und Verkäufer
- Genaue Beschreibung der Immobilie (Anschrift, Baujahr, Wohnfläche, etc.) durch aktuellen Grundbuchauszug
- Kaufpreis und Zahlungsmodalitäten
- Energieausweis
- Übergabebedingungen
- Haftungsbedingungen für Sach- und Rechtsmängel
- Name des Treuhänders sollte dieser den Kauf abwickeln.
Nachdem der Kaufvertrag von beiden Parteien freigegeben und unterschrieben wurde, wird er notariell beglaubigt. Eine notarielle Beglaubigung ist Voraussetzung, um die Eigentumsrechte des Käufers ins Grundbuch einzutragen.
Tipp: Vorvertrag
Mit einem Vorvertrag, auch Kaufanbot genannt, verpflichten sich Käufer und Verkäufer des Hauses zu einem späteren Zeitpunkt einen finalen Kaufvertrag (Hauptvertrag) abzuschließen. Dabei ist ein Vorvertrag zwar kein abschließender Vertrag, er ist aber verbindlicher als eine bloße Willenserklärung und stellt daher dennoch eine rechtliche Verpflichtung dar. Er erhält bereits die oben aufgeführten Punkte des Hauptvertrages und wird notariell beurkundet. Ein Vorvertrag ist sinnvoll, da beide Vertragsparteien Sicherheit erhalten: Der Verkäufer kann sich sicher sein, dass seine Immobilie tatsächlich gekauft wird und der Käufer kann davon ausgehen, dass er das Haus zu den vereinbarten Konditionen erwerben kann.
Diese Dokumente brauchen Sie für den Hauskauf
Neben einem verbindlichen Kaufvertrag benötigen Sie noch weitere Unterlagen beim Hauskauf. Sie dienen Ihnen dazu, einen umfassenden Überblick über die Immobilie zu erhalten. Außerdem benötigen Sie folgende Dokumente auch für die Beantragung Ihres Kredits:
Privater Hauskauf vs. Hauskauf über den Makler
Wenn Sie Ihr Haus gerne von einem privaten Verkäufer und ohne Makler erwerben möchten, helfen Ihnen unsere Tipps, die bereits beschrieben wurden. Allerdings hat die Beauftragung eines Maklers auch seine Vorteile. In der nachstehender Übersicht stellen wir die Vor- und Nachteile des privaten Hauskaufs dem Hauskauf per Makler gegenüber:
Hauskauf über einen Makler |
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Vorteile | Nachteile |
Makler verfügen über einen eigenen Interessentenpool, d.h. sie inserieren Objekte auf Immobilienportalen in der Regel erst, wenn sie diese nicht über den eigenen Interessentenpool vermittelt haben. | Bei erfolgreicher Vermittlung sind Maklerkosten in der Regel in Höhe von 3 % des Kaufpreises zzgl. MwSt. zu zahlen. |
Makler können bei der Suche in Ballungsräumen effektiver sein. | Bei Abschluss von Exklusivverträgen können keine weiteren Makler beauftragt werden. |
Makler verbreitern den Umfang der Haussuche beträchtlich. | |
Viele Hausverkäufer beauftragen Makler für die Suche nach einem Käufer. | |
Makler besitzen das Wissen über eine faire Preisgestaltung von Immobilien. Sie können von dieser Expertise profitieren. | |
Hauskauf über private Verkäufer | |
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Vorteile | Nachteile |
Es fallen keine Maklergebühren für die Immobilienvermittlung an, somit kann bei den Nebenkosten gespart werden. | Ermittlung eines gerechtfertigten Immobilienpreises muss selbst oder ggf. von einem Gutachter ermittelt werden. |
Anmerkung: Im ländlichen Bereich sind die Chancen für einen privaten Hauskauf und evtl. auch einen guten Preis höher. | Die Auswahl an privat zu vermittelnden Immobilien ist meist begrenzt. |
| Der Suchaufwand ist hierbei oft höher und länger. |
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