Der Kauf eines Eigenheims oder Grundstücks geht eng einher mit einer Immobilienfinanzierung. So können angehende Haus- oder Wohnungseigentümer aus einer großen Auswahl an Kreditanbietern wählen, sei es bei der Hausbank, direkt bei verschiedenen weiteren Banken oder ganz bequem über einen Kreditvermittler. Bis es aber zu einem Kreditvertrag oder gar der Auszahlung kommt, muss vorher zuerst ein entsprechender Antrag gestellt werden. Welche Unterlagen und Inhalte ein Kreditantrag in Österreich umfasst, wie Sie dabei am besten vorgehen und was nach dem Antrag zu tun ist, erfahren Sie in diesem Beitrag.
Was ist ein Kreditantrag?
Ein Kreditantrag ist ein Antrag auf Gewährung eines Kredits bzw. ein Angebot auf Abschluss eines Kredits seitens des Antragsstellers, welcher eine Privatperson oder ein Unternehmen sein kann. Er äußert demnach eine Willenserklärung, einen Kredit in Anspruch zu nehmen. Der Antrag kann sowohl in mündlicher als auch in schriftlicher Form erfolgen. Sofern dieser alle gesetzlichen Anforderungen erfüllt, ist er für den Antragssteller bindend.
Die Unterlagen für den Kreditantrag in Österreich: Checkliste
In erster Linie ist es wichtig, dass Sie Ihrem Kreditberater alle relevanten Informationen zur Verfügung stellen. Dies geschieht durch eine gute Vorbereitung und die Vorlage bestimmter Unterlagen, welche nicht nur über Ihre Kreditwürdigkeit, sondern auch über die Zinskonditionen entscheiden. In folgender Checkliste sind die wichtigen Dokumente aufgelistet, welche Sie für Ihren Antrag benötigen:
Zum Thema Kreditunterlagen finden Sie umfassende Informationen im Ratgeber Kredit beantragen: Welche Unterlagen sind dafür nötig?
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Der Kauf einer Immobilie ist eine komplexe Angelegenheit und eine der ganz wesentlichen finanziellen Entscheidungen im Leben, bei welcher es viele Fehler zu vermeiden gilt. Die Wohnbau-Finanz-Experten von Infina sind auf die Immobilienfinanzierung spezialisiert und unterstützen Sie sowohl beim Kreditantrag als auch bei den weiteren Schritten zum besten Wohnkredit.
Inhalte: Was steht in einem Kreditantrag in Österreich?
Um Ihnen eine passende Finanzierung vermitteln zu können, benötigt Ihr Kreditberater einige wichtige Informationen zu Ihrer Person, zum gewünschten Kredit und zu Ihrer Bonität. Diese Angaben vermitteln ein umfassendes Bild über Sie als möglichen Kreditnehmer und beeinflussen den gewährten Zinssatz. Die Inhalte des Kreditantrags Österreich werden später mit den erwähnten Unterlagen ergänzt bzw. belegt.
Selbstauskunft:
| Die persönlichen Daten des Antragsstellers sind klar darzustellen. Dadurch erhält der Kreditanbieter einen Überblick über Ihre persönlichen Verhältnisse. Zu diesen Angaben zählen unter anderem: | - Anschrift
- Geburtsdatum und -ort
- Staatsangehörigkeit
- Familienstand
- (Hoch-)Schulbildung
- Beruf
- Bankverbindung
- Wohnverhältnisse
|
Kreditbezogene Angaben:
| Als weiterer Inhaltsbereich werden Daten bezüglich des gewünschten Kredits aufgeführt. Dazu gehören: | |
Informationen zur Bonität:
| Die Bonität, auch Kreditwürdigkeit genannt, spielt bei der Kreditvergabe eine sehr große Rolle. Hiervon hängt die Ermittlung der genauen Zinskonditionen ab. In die Bonitätsbeurteilung fließen finanzielle Angaben und Vermögensverhältnisse ein, wie: | |
Angabe zum Finanzierungszweck:
| Das finanzierende Institut will den Finanzierungsgegenstand kennen. Bei Immobilienfinanzierungen dient dieser in fast allen Fällen als Sicherheit. Wie werthaltig die Sicherheit eingeschätzt wird, hängt bei Immobilien beispielsweise ab von: | - Immobilienart (Haus, Wohnung, etc.)
- Lage des Objektes
- Nutzung der Immobilie
- Bauart
- Wohnnutzfläche
- Grundstücksgröße
- Baujahr
- Erhaltungszustand
- Keller und Dachgeschossausbau
- Garagen und Stellplätze
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In 4 Schritten zum Kreditantrag: So geht’s
Einen Kredit aufzunehmen klingt nach einer komplexen Angelegenheit. Doch wenn Sie folgende Schritte strukturiert angehen, dann rückt die erfolgreiche Kreditvergabe in greifbare Nähe.
1. Kreditbedarf ermitteln
Kalkulieren Sie, welche Summe Sie abzüglich Ihrer Eigenmittel für Ihre Anschaffung benötigen. Beim Immobilienkauf kommen in etwa 10 − 12 % des Kaufpreises an Nebenkosten hinzu. Möchten Sie zusätzlich auch eine neue Einrichtung abdecken, sind nochmals ca. 10 % mit einzuberechnen.
2. Haushaltsrechnung aufstellen
In einer Haushaltsrechnung stellen Sie eine Einnahmen-Ausgaben-Rechnung der letzten Monate auf. Das Ergebnis dieser Rechnung ermöglicht Ihnen eine Einschätzung, welche Tilgungsrate Sie monatlich tragen können. Auch für die Kreditbewilligung ist dies ein positiver Aspekt, wenn Ihr monatliches Budget genügend Raum für die Kreditrückzahlung bietet.
3. Kreditangebote einholen und vergleichen
Holen Sie mehrere Kreditangebote ein, um eine Vergleichsgrundlage zu schaffen. Wichtig hierbei ist es, jeweils den effektiven Zinssatz und den Gesamtbetrag des Kredits zu vergleichen. Es ist ratsam, nicht gleich das erstbeste Angebot anzunehmen und auch das Kleingedruckte aufmerksam durchzulesen.
Ein Wohnbau-Finanz-Experte in Ihrer Nähe unterstützt Sie im persönlichen Gespräch oder im Rahmen einer Videoberatung dabei, das passende Kreditangebot zu finden.
4. Kreditantrag in Österreich stellen
Ist das beste Kreditangebot gefunden, dann steht dem Antrag für den Kredit nichts mehr im Wege und Sie sind Ihrem Traum der eigenen vier Wände sehr nahe.
Gut zu wissen: Wird mein Kreditantrag an den KSV gemeldet?
Der Kreditschutzverband, kurz KSV, sammelt Daten zur Zahlungsmoral von Privatpersonen und Firmen und beurteilt damit Ihre Kreditwürdigkeit. Haben Sie einen negativen KSV Eintrag, erschwert dieser eine Kreditbewilligung, da sich die Kreditinstitute beim KSV über Ihre Bonität informieren, bevor Sie einen Kredit vergeben.
Es lohnt sich daher seinen KSV Eintrag regelmäßig abzufragen, einmal im Jahr ist dies sogar kostenlos. Nach Ablauf von bestimmten Fristen werden negative Einträge automatisch gelöscht.
Lesen Sie hierzu mehr in unserem Ratgeber „KSV Eintrag löschen: Welche Möglichkeiten gibt es?“
Sie haben den Antrag eingereicht – was nun? Zunächst heißt es die Rückmeldung Ihres Kreditberaters bzw. der kreditvergebenden Bank abzuwarten. Der Kreditgeber ist dazu verpflichtet Ihren Antrag ausführlich zu prüfen, bevor eine Kreditentscheidung gefällt werden kann. Diese Phase können Sie nutzen, um alle relevanten Dokumente ergänzend vorzulegen. Im Idealfall kommt es zeitnah zu einer Kreditbewilligung. Dann kann ein Kreditvertrag aufgesetzt werden, um das Kreditgeschäft zu besiegeln und einer erfolgreichen Auszahlung steht nichts mehr im Wege. Wird Ihr Antrag jedoch wider Erwarten abgelehnt, muss das nicht gleich das Ende Ihres Traums sein.
Lesen Sie in den folgenden Zeilen, was Sie nach dem Kreditantrag erwartet.
Kreditantrag: Wie lange dauert es bis zur Auszahlung? | Kreditantrag abgelehnt – was kann man tun? |
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Die Dauer bis zur Bewilligung bzw. Auszahlung hängt sehr stark von der individuellen Mitwirkung des Kreditnehmers ab. Wer gut informiert und vorbereitet ist, ist also klar im Vorteil. Eine Zusammenstellung aller wichtigen Unterlagen und Informationen vermeidet zum einen häufige Rückfragen des Kreditgebers und kann zum anderen die Dauer bis zur gewünschten Auszahlung deutlich verkürzen. Demnach kann die Dauer des Kreditantrags in Österreich bis zur Auszahlung zwischen wenigen Tagen und Wochen liegen. | Wird Ihr gewünschter Kredit abgelehnt, ist die Enttäuschung groß und die Ursachen dafür zunächst nicht immer ersichtlich. Eine Kreditablehnung ist aber kein Grund Ihren Wohntraum gleich aufzugeben, häufig lässt sich im Nachgang eine konstruktive Lösung finden. So können Sie beginnen Ihre Bonität zu verbessern. Als weitere Lösung kann die finanzielle Unterstützung oder Bürgschaft von Partner und Familie im Zuge einer Generationenberatung dienen. Lesen Sie für weiterführende Informationen zu diesem Thema unseren ausführlichen Ratgeber „Kredit abgelehnt: Was kann man tun?“. |
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