Egal ob Heizungstausch, eine Heizung im Neubau oder eine nachgerüstete, zusätzliche Heizmöglichkeit: Der Einbau einer Heizung ist mit hohen Kosten verbunden. Ein Kredit für eine Heizung kann helfen, um dieses Vorhaben rasch zu realisieren und zusätzlich bestehen attraktive Fördermöglichkeiten, um die Heizung zu modernisieren. Erfahren Sie in diesem Beitrag, welche Möglichkeiten der Finanzierung einer neuen Heizung, beispielsweise durch einen Konsumkredit, bestehen.
Kredit für Heizung: Welche Möglichkeiten gibt es?
Um eine Heizung zu finanzieren, gibt es unterschiedliche Optionen. Neben dem Kauf mit eigenen Ersparnissen kann ein Bauspardarlehen genutzt werden, ein Hypothekarkredit eingesetzt werden – insbesondere im Zuge eines Hausbaus – oder auch ein Konsumkredit aufgenommen werden. Ergänzend können Förderungen in Anspruch genommen werden, um die Kosten einfacher zu stemmen.
Konsumkredit
Ein Konsumkredit ist ein unkomplizierter Ratenkredit, der auch für den Einbau einer neuen Heizung genutzt werden kann. Der Abschluss des Kredits ist online möglich und typischerweise kann eine Kreditsumme von bis zu 50.000 Euro aufgenommen werden (teilweise auch noch höhere Kreditsummen). Die reinen Kosten für eine Heizung lassen sich somit problemlos decken und die Kreditraten werden Monat für Monat, über die gewählte Laufzeit, zurückbezahlt. Ein Konsumkredit eignet sich immer dann, wenn eine Heizung erneuert oder saniert werden soll. Für den Einbau einer Heizung im Zuge eines Neubaus ist kein Konsumkredit nötig – hier kann die eigentliche Bau- bzw. Immobilienfinanzierung genutzt werden.
Vorteile | Nachteile |
Unkomplizierte Form der Kapitalaufnahme. | Zinssatz im Regelfall höher als bei einer Immobilienfinanzierung. |
Laufzeit und Kreditsumme flexibel wählbar. | Maximaler Kreditbetrag muss beachtet werden. |
In der Regel keine Sicherheiten (Belastung im Grundbuch, etc.) nötig. | Laufzeit meist maximal 10 Jahre. |
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Hypothekarkredit
Ein Hypothekarkredit wird beispielsweise aufgenommen, um den Bau eines neuen Einfamilienhauses zu finanzieren. Im Zuge der Bauplanung (beispielsweise auch einem nachhaltigen Bauen) wird auch gleich eine moderne Heizung eingeplant. Vielleicht überlegen Sie auch, eine ergänzende Heizmöglichkeit (z.B. Speicherofen) errichten zu lassen. In diesem Fall können Sie den Hypothekarkredit entsprechend aufstocken, sofern die finanzierende Bank dieser Vorgehensweise zustimmt.
Vorteile | Nachteile |
Im Zuge eines Neubaus muss ohnehin häufig ein Hypothekarkredit aufgenommen werden – es wird also „nur“ der Kreditbetrag angepasst. | Besicherung wird im Grundbuch eingetragen und ist mit Kosten verbunden. |
Übersichtlichkeit: Kein separater Kredit für die Heizung nötig. | Durch die Zusatzkosten für die Heizung verlängert sich die Zeitdauer, in der das Grundbuch belastet ist. |
Im Regelfall günstigerer Zinssatz als beim Konsumkredit und längere Laufzeiten möglich. | Je höher der Hypothekarkredit, desto mehr Eigenkapital muss vorhanden sein. |
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Bauspardarlehen
Ein Bauspardarlehen kann ebenfalls genutzt werden, um Sanierungen durchzuführen oder eben beispielsweise auch eine neue Heizung anzuschaffen. Allerdings ist zu beachten, ob die Konditionen des Bauspardarlehns tatsächlich besser sind als andere Kreditoptionen.
Vorteile | Nachteile |
Sehr lange Laufzeiten möglich (bis 35 Jahre). | Rahmenbedingungen nicht immer optimal (Darlehenssumme maximal 260.000 Euro pro Person, ohne Besicherung 40.000 Euro pro Person). |
Zinsobergrenze vorhanden (6 % auf 20 Jahre). | Sicherheiten bei Kreditsummen über 40.000 Euro pro Person erforderlich. |
Neue Heizung finanzieren durch Förderungen
Für alle Themen rund um erneuerbare Energie gibt es in Österreich zahlreiche Förderungen. Diese ändern sich regelmäßig. Daher sollten Sie, wenn Sie eine neue Heizung einbauen lassen möchten, unbedingt auf Gemeinde-, Landes- und Bundesebene prüfen, welche Förderungen es gibt. Meist sind auch Installateure bestens darüber informiert, welche Förderungen genutzt werden können.
Arten von Förderungen
Die Förderungen für Sanierungen in Österreich sind typischerweise als Zuschüsse angelegt. Das bedeutet, ein Teil der Kosten, die für die neue Heizung anfallen, werden als Förderung erstattet.
Bei dem "Raus aus Öl und Gas" Bonus gibt es auf der Website kesseltausch.at einige Förderungen für Privatpersonen sowie für Gebäudeeigentümer für den Umstieg von Öl auf alternative klimafreundliche Heizsysteme.
- Privat: Beim Tausch eines fossilen Heizsystems gegen ein klimafreundliches System (wie Wärmepumpen oder Biomasseheizungen) werden Privatpersonen jetzt mit bis zu 75% der Kosten unterstützt. Die Förderung umfasst verschiedene Pauschalen für die jeweiligen Heizsysteme sowie zusätzliche Zuschläge für den Umstieg von einem Gas- auf einen Elektroherd oder den Einbau einer thermischen Solaranlage. Speziell für Ein- oder Zweifamilienhäuser können die Pauschalen, abhängig vom gewählten Heizsystem, signifikante Beträge erreichen, wie zum Beispiel beim Anschluss an Nah- oder Fernwärme oder bei der Installation einer Wasser-Wasser- oder Sole-Wasser-Wärmepumpe.
- Mehrgeschoßiger Wohnbau: Im Bereich des mehrgeschossigen Wohnbaus sind je nach Heizungssystem bis zu 45.000 Euro Basisförderung des Bundes vorgesehen, ergänzt um 4.000 Euro pro Wohneinheit für die Zentralisierung des Heizsystems. Die erhöhten Fördersummen zielen darauf ab, den Umstieg auf klimafreundliche Heizsysteme attraktiver zu machen und gleichzeitig die thermische Sanierung von Gebäuden zu beschleunigen.
Welche Voraussetzungen gelten?
Die genauen Voraussetzungen für eine Förderung müssen immer individuell geprüft werden, da diese recht unterschiedlich ausfallen können. Generell werden häufig folgende Aspekte geprüft:
- Sanierungsprojekt muss am Hauptwohnsitz erfolgen.
- Antragsteller muss EWR-Bürger sein.
- Bei manchen Förderungen darf ein definiertes Haushaltseinkommen nicht überschritten werden.
- Belege über die Durchführung der Arbeiten (Rechnungen, etc.) müssen vorgelegt werden.
- Bestimmte technische Kriterien müssen erfüllt werden (z.B. bestimmte Energiekennzahl).
Sprechen Sie am besten immer schon frühzeitig mit Handwerkern darüber, welche Fördermöglichkeiten es derzeit gibt. Denn oft wissen die jeweiligen Unternehmen genau, welche Optionen derzeit bestehen sowie wann und wie diese Förderungen beantragt werden können. In manchen Bundesländern werden auch kostenlose Energieberatungen angeboten, in denen auch die bestehenden Fördermöglichkeiten thematisiert werden können.
Voraussetzungen in Bezug auf den Fördernehmer
Bei manchen Förderungen gibt es bestimmte Einkommensgrenzen, die jedoch nicht pro Person gelten, sondern meist pro Haushalt festgelegt werden. Auch auf den Unterschied, ob die Grenze brutto oder netto ist, muss geachtet werden. Außerdem kann es Vorgaben dazu geben, dass Sie Ihren Hauptwohnsitz an der Adresse haben müssen, an der sich das zu sanierende Objekt befindet.
Voraussetzungen in Bezug auf das Projekt
Besonders vorsichtig müssen Sie hinsichtlich des Zeitpunkts der Förderbeantragung sein. Denn es gibt Förderungen, die schon vor Projektbeginn eingereicht werden müssen. Außerdem sollten Sie prüfen, ob es bestimmte Fördermittel gibt, die derzeit ausgeschöpft sind, aber zeitnahe wieder neu aufgelegt werden. Dann kann es sich lohnen, das Projekt eventuell noch um ein paar Wochen zu verschieben. Wichtig ist auch, alle Rechnungen aufzubewahren. Denn die Fördervergabestellen dürfen prüfen, ob und wie das Projekt schlussendlich umgesetzt wurde.
Österreichweite Förderungen
In ganz Österreich läuft derzeit die Aktion „Raus aus Öl und Gas 2023/2024“. Im Zuge dessen gibt es attraktive Förderungen von rund 75 % der Investitionskosten, wenn eine bestehende Öl- oder Gasheizung durch eine moderne Heizung ersetzt wird. Zusätzlich gibt es die Förderung „Sauber heizen für alle 2024“, die z.B. auch den Ersatz von Kohleöfen umfasst. Beide Förderungen (Raus aus Öl und Gas unter dem Stichwort „Kesseltausch“) werden von der Kommunal Kredit Public Consulting abgewickelt, genaue Informationen finden Sie hier. (LINK: https://www.umweltfoerderung.at/alle-foerderungen.html)
Förderungen der Bundesländer
Im Fokus der Förderungen steht die bundesweite Initiative „Raus aus Öl und Gas“, welche die Jahre 2023/2024 läuft. Zusätzlich bieten Bundesländer ergänzende Förderungen. Die jeweiligen Förderungen müssen tagesaktuell geprüft werden, denn auf Landesebene kommen immer wieder Änderungen vor. Die Installateure wissen genau Bescheid, welche Fördermöglichkeiten es derzeit gibt. Deshalb bietet die Interessenvertretung der Installateure auf ihrer Website auch eigens eine Übersicht, die nach Bundesländern gegliedert ist. (LINK: https://www.dieinstallateure.at/heizung/foerderungen/)
Ein Beispiel dafür, wie hoch die zusätzlichen Landesförderungen sein können, ist Niederösterreich. Hier gibt es, zusätzlich zur Förderung „Raus aus Öl und Gas“ des Bundes, nochmal weitere bis zu 18.000 Euro für den Einbau eines klimafreundlichen Heizsystems. (LINK: https://www.noe.gv.at/noe/Sanieren-Renovieren/wbf_heizkesseltausch.html)
Auch im städtischen Gebiet gibt es attraktive Zusatz-Förderungen. So bietet die Stadt Wien beispielsweise ergänzende Förderungen für die Nachrüstung oder Umrüstung einer Heizung. Für Mieterinnen und Mieter können auch verwandte Förderungen relevant sein – beispielsweise für Außenjalousien, die auch ein wenig dazu beitragen, Wärme besser in den Wohnräumen zu speichern.
Wie viel kostet der Heizungstausch?
Welche Kosten für eine neue Heizung anfallen, hängt stark von der Größe der Immobilie ab. Denn in Abhängigkeit der Größe wird ein Gerät unterschiedlicher Stärke benötigt. Es müssen Leitungen verlegt werden und bei manchen Heizungen ist sogar ein eigener Raum erforderlich – beispielsweise, wenn Pellets gelagert werden sollen. Zu bedenken ist auch, dass nicht jede Heizung für jeden Immobilienstandort geeignet ist. Für die Anlieferung von Pellets muss ein LKW zufahren können, für Holz benötigen Sie entsprechende Lagerfläche.
Nachstehend ein indikativer Überblick zu den Kosten, welche für eine neue Heizung anfallen können:
- Hackschnitzelheizung: Ab ca. 35.000 Euro
- Luft-Wärmepumpe: Ab ca. 15.000 Euro
- Wärmepumpe mit Tiefenbohrung: Ab ca. 20.000 Euro
- Strom- bzw. Infrarotheizung: Ab ca. 500 Euro/ Paneel
- Holzbetriebene Speicheröfen: Ab ca. 20.000 Euro
Bedenken Sie bei der Auswahl einer passenden Heizung immer, dass zusätzliche Arbeiten nötig sein könnten. Sie müssen beispielsweise prüfen, ob die Statik Ihres Gebäudes ausreichend gegeben ist, um Pellets zu lagern. Für den Einbau eines Speicherofens muss die Bodenplatte bzw. der Keller entsprechende Voraussetzungen mit sich bringen. Und wenn Sie einen Kamin einbauen wollen, sollte vorab der Rauchfangkehrer kontaktiert werden, da dieser Vorgaben machen kann (z.B. Sicherungshaken am Dach, damit die Reinigung des Kamins problemlos möglich ist).
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