Hausabriss: Kosten

Hausabriss mit Bagger
Autor: Hagen Luckert
Kategorie: Immobilie
Datum: 10.07.2023

Ein Hausabriss verursacht Kosten und organisatorischen Aufwand. Doch trotzdem kann es sich lohnen, ein bestehendes Gebäude abzureißen, um einen neuen Baugrund zu schaffen. Dieser kann anschließend zeitgemäß bebaut werden. Gerade, wenn keine Sanierung mehr möglich ist, gibt es keine Alternative zum Hausabriss. In diesem Beitrag ist für Sie zusammengefasst, worauf Sie organisatorisch und finanziell achten müssen.


Hausabriss-Kosten: Das Wichtigste im Überblick

  • Die Kosten für den Abbruch eines Gebäudes können sehr unterschiedlich ausfallen. Im Schnitt liegen sie bei etwa 50 bis 100 Euro pro Quadratmeter der bisher vorhandenen Wohnfläche.
  • Zu den Abbruchkosten kommen noch Kosten für die Organisation (Planung, Bewilligung usw.) sowie die Entsorgung hinzu.
  • Durch Eigenleistungen können Abrisskosten reduziert werden.
  • Die Abbruchkosten sollten unbedingt bei der finanziellen Planung Ihres Bauvorhabens berücksichtigt werden, sodass die Kreditsumme passend gewählt wird.

Kosten: Abriss eines Hauses in Österreich

Baugrundstücke sind immer schwieriger zu bekommen und die Grundstückspreise in Österreich sind in den letzten Jahrzehnten erheblich gestiegen. Deshalb wird Bauland mit sogenanntem „Altbestand“ beliebter. Es handelt sich also um ein Grundstück, auf dem neu gebaut werden darf – doch zuvor muss erst ein altes Haus abgetragen werden. Dafür ist eine Genehmigung der zuständigen Baubehörde, typischerweise der Gemeinde, nötig. Vorab ist außerdem zu prüfen, wie groß nach dem Abriss neu gebaut werden darf.

Die Kosten für den Hausabriss ergeben sich aus zahlreichen Parametern, wie z.B.

  • Größe des Bestandsgebäudes
  • Materialien und Zusammensetzung des Bestandes: Baustoffe müssen getrennt werden, manche giftige Baumaterialien müssen gesondert entsorgt werden, wodurch hohe Zusatzkosten entstehen können.
  • Integrierte Infrastruktur: Vorhandene Leitungen (Strom, Gas, Wasser, etc.) müssen professionell abgebaut werden, da später das neu errichtete Gebäude an neue Leitungen angeschlossen wird.
  • Grundstückslage: Abhängig davon, wie einfach das Grundstück zugänglich ist (Zufahrtsbreite, Hanglage, etc.) entstehen unterschiedliche Kosten. Eventuell sind Rodungs- und Erdarbeiten nötig, für die zusätzliche Genehmigungen erforderlich sind.
  • Zustand und Abtransport: Müssen sämtliche abgetragene Teile entsorgt werden oder gibt es Material, das in irgendeiner Form verwertet werden kann?

Hausabriss: Kosten pro Quadratmeter

Grundsätzlich ist mit Kosten für den Hausabriss von etwa 50 bis 250 Euro pro Quadratmeter der bisherigen vorhandenen Wohnfläche zu rechnen. Im Durchschnitt liegen die Kosten bei 50 bis 100 Euro pro Quadratmeter. Die Kosten für den Hausabriss werden auch davon beeinflusst, welche Kosten für die Entsorgung der Materialien nach dem Abriss nötig ist. So sind große Schwankungen möglich. Doch im Durchschnitt ist mit Kosten von 10.000 bis 50.000 Euro zu kalkulieren. Selbstverständlich sollten Sie sich vorab für Ihr konkretes Vorhanden mehrere Angebote spezialisierter Unternehmen einholen, um die Abrisskosten besser einplanen zu können. Die Abrisskosten werden typischerweise als Pauschale angeboten, nicht pro Quadratmeter.


Hausabriss: Kosten im Detail

Für den Abbruch eines Gebäudes können drei zentrale Kostenarten unterschieden werden:

  • Dienstleistungen: Eine Abbruchplanung muss erstellt werden, die nötige Bewilligung ist einzuholen, es sind diverse Behördengänge zu absolvieren, bis tatsächlich der Abbruch erfolgen kann.
  • Vorleistungen: Die vorhandenen Leitungen müssen stillgelegt werden (Strom, Kanal, Wasser). Zur Beweissicherung wird vor Beginn der Arbeit der Zustand der Nachbarhäuser dokumentiert. Gegebenenfalls müssen Einbaumöbel demontiert werden, Bäume gefällt und eine Zufahrt hergestellt werden. Vor den schweren Abbrucharbeiten folgt die Räumung des Gebäudes.
  • Abbruchkosten: Der eigentliche Abbruch erfordert Zeiteinsatz, Personal- und Maschineneinsatz. Die Baustelle muss mit Zäunen und ggf. Wasser zur Staubvermeidung vorbereitet werden. Die Entsorgung der abgetragenen Teile verursacht weitere Kosten. Abschließend sind eventuell erneut Erdarbeiten nötig.

Zudem ist es wichtig, vorab das Bestandsgebäude genau zu prüfen. Denn so kann geklärt werden, mit welchen Abbruchkosten wirklich zu rechnen ist. Erst durch die Besichtigung der Liegenschaft ist es möglich, die Kosten einzugrenzen und Bauherren so die finanzielle Planung des Abbruchs zu ermöglichen. Die Abrisskosten schwanken je nach Gebäude und betragen typischerweise zwischen 50 und 100 Euro pro Quadratmeter. Ausreißer sind selbstverständlich immer möglich.

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Hausabriss – Kosten reduzieren

Wer sich mit der Unsicherheit bezüglich der Abrisskosten unwohl fühlt, kann diese jedenfalls selbst beeinflussen. Denn einige Arbeiten können eigenständig erledigt werden und müssen somit nicht bezahlt werden. Konzentrieren Sie sich dabei am besten auf jene Tätigkeiten, die unkompliziert zu erledigen sind. Dazu zählt beispielsweise das Entrümpeln des Objektes oder auch die Vorbereitung einer ausreichend breiten Zufahrt zum Grundstück. Während des Abbruchs können Laien behilflich sein, indem die zu entsorgenden Gegenstände sortiert werden. Achten Sie hierbei aber immer auf den Gesundheitsschutz und erforderliche Sicherheitsmaßnahmen.


Sanierung vs. Hausabriss: Kosten

Die Kosten für den Abriss eines Hauses sollten immer mit der Option, das Gebäude zu sanieren, verglichen werden. Ob eine Sanierung (z.B Altbausanierung) eine sinnvolle Alternative ist, hängt von mehreren Faktoren ab:

  • Wie gut ist der Altbestand, wie umfangreiche Sanierungen wären nötig?
  • Kann das zu sanierende Gebäude bei Bedarf erweitert werden, um ausreichend Wohnraum zu schaffen (z. B. Aufstockung oder Anbau, Zubau, Dachbodenausbau)? Ist eine solche Raumaufteilung erzielbar, die den Anforderungen gerecht wird?
  • Ist die Statik so gegeben, dass eine Sanierung überhaupt möglich ist?
  • Welche Nebeneffekte entstehen bei der Sanierung bzw. dem Neubau? Dazu zählt beispielsweise, ob und in welcher Höhe es Wohnbauförderungen für die beiden Optionen gibt und mit welchen Energiekosten in Zukunft zu rechnen ist. Es sollten somit nicht nur die einmaligen Kosten, sondern auch die Folgekosten beachtet werden.

Tipp: Informieren Sie sich in unserem Ratgeber zur Energetischen Sanierung.


Fazit Hausabriss: Kosten, mit denen Sie rechnen müssen

Die Kosten für den Haus-Abriss können sehr unterschiedlich ausfallen. Im Schnitt liegen sie bei 50 bis 100 Euro pro Quadratmeter der bisherigen Wohnfläche. Doch gerade bei älteren Gebäuden besteht das Risiko, dass beispielsweise giftige Stoffe als Sondermüll entsorgt werden müssen. Auch Bauten, in denen viel Stahl verwendet wurde oder wo es große Kellerflächen gibt, können wesentlich höhere Abrisskosten verursachen.

Empfehlenswert ist daher, unbedingt Angebote mehrerer Unternehmen einzuholen, diese genau zu vergleichen und gegebenenfalls manch einfache Tätigkeiten selbst auszuführen. Die restlichen Abrisskosten, die nicht vermeidbar sind, müssen in Ihrer Finanzplanung berücksichtigt werden. So wird sichergestellt, dass Sie einen Kredit in ausreichender Höhe aufnehmen, um Ihr Projekt zu realisieren.


Häufig gestellte Fragen

 

Die genauen Kosten sind u.a. von der Bauweise und der Größe des Bestandsobjektes abhängig. Auch die Situation am Grundstück (enge Zufahrt, Bewuchs, etc.) spielt eine Rolle. Im Schnitt liegen die Abrisskosten bei 50-100 Euro pro Quadratmeter bisher vorhandener Wohnfläche.

 

 

Die Entsorgungskosten sind stark davon abhängig, welche Materialien in welchem Ausmaß im Bestandsgebäude verbaut sind. Bestimmte Stoffe müssen als Sondermüll entsorgt werden und treiben somit die Entsorgungskosten deutlich in die Höhe. Holen Sie sich am besten mehrere Angebote für Abriss und Entsorgung ein.

 

Bildquellen: DedMityay / Shutterstock.com, Rebel / Shutterstock.com, 169169 / Shutterstock.com
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Über den Autor: Hagen Luckert
Position: Geschäftsführer

Meine gesamte berufliche Laufbahn habe ich im Kreditbereich verbracht. Zunächst im Sparkassen- sowie im Großbankensektor in Deutschland. Nach Leitung der Business-Unit Kreditstrategie- und Organisation in einem großen Beratungsunternehmen war ich als Geschäftsführer einer Kreditfabrik tätig. Im Anschluss daran wurde ich als Vorstand in einem Softwareunternehmen für künstliche Intelligenz im Bankenbereich berufen und habe 2019 in die Geschäftsführung von Infina gewechselt. Die ständige Recherche, strukturierte Aufbereitung sowie verständliche Veröffentlichung von allen Fragestellungen rund um das Kreditgeschäft gehören zu den wesentlichen Schwerpunktsetzungen meiner Funktion.

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