Ein Fixzinskredit schützt Sie vor Zinsveränderungen nach oben. Wie das geht, fragen Sie sich? Ganz einfach: Bei einem Fixzinskredit wird der Sollzins für einen vereinbarten Zeitraum unveränderlich festgelegt, die Zinsen für Ihren Fixzinskredit können also weder steigen noch sinken. Ganz anders als bei einem variablen Kredit, in diesem Fall werden die Zinsen an das aktuelle Marktzinsniveau angepasst. Dabei kann es zu starken Ausschlägen nach oben oder unten kommen, wobei 2022 eine nachhaltige Trendwende der Kreditzinsen nach oben begonnen hat, welche sich 2023 fortsetzt. Dadurch wurden und werden in Österreich bei allen Banken langjährige Fixzinsbindungen teurer. In unserem Beitrag erfahren Sie alles über die aktuellen Fixzinssätze, die optimale Kreditlaufzeit und vieles mehr.
Was bedeutet denn überhaupt „Fixzins“? Wie der Name schon sagt, werden Zinsen über eine gewisse Laufzeit fix vereinbart. Dadurch können sich Kreditnehmer gegen Zinssteigerungen absichern und haben eine genaue Kalkulation für die monatlichen Zinsen. Ein Fixzinskredit bietet also Sicherheit – doch diese Sicherheit hat ihren Preis.
Fixzinssätze sind meistens teurer als variable Kredite. Zudem sind keine Sondertilgungen in unbegrenzter Höhe sofort und kostenfrei möglich, denn das Verbraucherkreditgesetz (VKrG.) regelt seit 2011 die Möglichkeiten von Sondertilgungen während einer Fixzinsperiode. Grundsätzlich können Verbraucher während einer Fixzinsperiode vorzeitige Tilgungen machen - es wird aber von der finanzierenden Bank ein sogenanntes Pönale von max. 1 % für den vorzeitig getilgten Betrag verrechnet. Unternehmer können während einer Fixzinsperiode keine Sondertilgungen leisten.
Die Fixzinssätze schwanken in der Regel im Einklang mit den laufzeitkongruenten EUR-Swap-Sätzen, also der Fixzinskomponente im Tauschgeschäft fixe gegen variable Zinsen. Anfang 2021 waren selbst 20-jährige EUR Swap-Sätze leicht negativ. Mit den steigenden Leitzinsen zur Inflationsbekämpfung und im Einklang mit steigenden Staatsanleihenrenditen stieg der 20-jährige EUR-Swapsatz bereits auf 3,01 % (Stand: 01.08.2023). Mittlerweile kostet bei Neuabschluss eine 20-jährige Fixzinsbindung 3,75 % p.a. und mehr (35 Jahre Laufzeit, nomineller Sollzinssatz, Stand: 01.08.2023). Banken verteuern seit dem 2. Quartal 2022 laufend ihre Fixzinskonditionen.
Nutzen Sie unseren Kreditvergleich, um eine direkte Indikation zu bekommen, mit welchen aktuellen Fixzinssätzen Sie für Ihren Immobilienwunsch kalkulieren können.
Ratgeber
Zinsen berechnen beim Kredit: Wie viele Zinsen muss ich zahlen?
Fakt ist: Sie als Kreditnehmer entscheiden, welches Kreditmodell für Sie das Beste ist. Da in Österreich die Kreditangebote derart unterschiedlich ausgeprägt sind und von Bank zu Bank verschieden sind, empfehlen wir Ihnen in jedem Fall einen umfassenden Kreditvergleich vorzunehmen.
10, 20 oder 30 Jahre: Fixzinssatz für wie lange?
Eine Fixzinsbindung wird mit verschiedenen Laufzeiten angeboten, doch welche Kreditlaufzeit ist die beste für Sie? Das finden Sie am ehesten heraus, indem Sie Ihre Finanzierung so exakt wie möglich planen:
- Wie entwickelt sich Ihr Einkommen in den nächsten Jahren?
- Möchten Sie außerordentliche Sondertilgungen machen? In welcher Höhe?
- Wie ist die aktuelle Familiensituation? Wie sieht Ihre Familienplanung aus?
Keine Angst, denn die richtige Laufzeit gibt es für jeden. Aktuell werden in Österreich Fixzinslaufzeiten zwischen 5 und 30 Jahren angeboten. So können Sie Ihren Kredit an Ihr jeweiliges Lebensmodell anpassen und gezielt darauf ausrichten. Sehen wir uns die Laufzeiten im Detail an:
Ein kurz- bis mittelfristiger Fixzinskredit bis zu 10 Jahre eignet sich optimal, wenn dieser im Vergleich zu längeren Fixzinsen wesentlich günstiger ist und man laufend oder zum Ende der Fixzinszeit größere Sondertilgungen vornehmen kann. Bei Fixzinssätzen von 15 Jahren spricht man von längerfristigen Absicherungsmodellen. Diese Laufzeit sollte man wählen, man eine fixe Kalkulationsbasis haben möchte und die Risikoneigung eher gering ist.
20- bzw. 25-jährige Fixzinssätze sind besonders interessant, wenn diese im Vergleich zu 15-jährigen Fixzinsmodellen nur geringfügig teurer oder sogar nur etwa gleich hoch sind, was aktuell der Fall ist (Stand 01.08.2023). Kunden, die das Risiko steigender Zinsen fast vollständig ausschließen wollen, sind mit Laufzeiten einer Fixzinsbindung von 15 Jahren oder länger gut beraten.
Ein 30-jähriger Fixzinskredit bei gleicher Kreditlaufzeit ist ein sogenanntes Voll-Tilgungs-Modell. Hier existiert für die gesamte Laufzeit kein Zinsrisiko. Lediglich der Risikoaufschlag für diese lange Fixzinszeit könnte gesamt gesehen höher ausfallen, als bei einem variablen Kredit.
Euribor und Fixzinsen: der Zusammenhang
Gibt es einen Zusammenhang zwischen Euribor und Fixzinsen? Nein, denn der Euribor hat keine direkte Auswirkung auf den Fixzinskredit, sondern ist die Basis für die Vergabe von variablen Zinsen. Der Fixzinssatz wird nämlich aus dem jeweiligen Swap-Satz und der Marge, die auf den Swap-Satz aufgeschlagen wird, gebildet. Manche Banken kalkulieren hingegen mit einem internen Refinanzierungssatz, welcher je nach Kreditlaufzeit der Finanzierung und des Fixzinssatzes unterschiedlich hoch ist.
Lesen Sie unseren Beitrag zum wichtigen Leitzins:
EURIBOR: Definition, Entwicklung und Prognosen
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