Eine klassische 1-Zimmer-Wohnung wird auch „Garconnière“ genannt. Vor allem in teuren Städten, etwa in Wien, Salzburg, Innsbruck und Graz, macht es Sinn, eine 1-Zimmer-Wohnung zu kaufen oder eine 1-Zimmer-Wohnung zu mieten. Denn auf wenigen Quadratmetern zu wohnen, bedeutet hier, bares Geld zu sparen.
Eine 1-Zimmer-Wohnung in Österreich besteht typischerweise aus:
Vorraum
Badezimmer
Wohn-Schlafzimmer mit integrierter Küche oder ggf. einer abgetrennten Küche.
Eventuell ist auch noch ein Abstellraum vorhanden. Wenn Bad und WC getrennte Räume sind, wertet dies die Kleinwohnung jedenfalls direkt auf.
Dieses österreichische Verständnis, was eine 1-Zimmer-Wohnung ist, stellt keine Selbstverständlichkeit dar. In den USA hat ein „One bedroom apartment“ um einen Raum mehr. Dort wird eine 1-Zimmer-Wohnung als „Studio“ bezeichnet.
1-Zimmer-Wohnung: Größe
Das Mietrechtgesetz (MRG) regelt, dass eine Altbauwohnung mindestens 30 Quadratmeter Wohnfläche bieten muss, um der Kategorie A zu entsprechen. Wird dieser Grenzwert unterschritten, handelt es sich automatisch um eine Kategorie-D-Wohnung, die nur sehr günstig vermietet werden darf, sofern das MRG zur Anwendung kommt. Wer eine 1-Zimmer-Wohnung zum Vermieten sucht, sollte daher eine Neubauwohnung kaufen oder darauf achten, dass eine Altbauwohnung mit einem Zimmer über 30 m² groß ist.
Die meisten 1-Zimmer-Wohnungen bieten zwischen 25 und 35 m² Wohnfläche. Gerade deshalb ist es besonders wichtig, auf eine ideale Raumaufteilung zu achten, damit die Immobilie sinnvoll nutzbar und wohnlich einzurichten ist.
1-Zimmer-Wohnung: Optimale Aufteilung
Die perfekte Aufteilung richtet sich immer nach den Bedürfnissen der Bewohner. Ein paar Aspekte sind allerdings bei jeder 1-Zimmer-Wohnung unbedingt zu berücksichtigen.
Küche und Heizung
Grundsätzlich kann gesagt werden, dass bei einer 1-Zimmer-Wohnung vorteilhaft ist, wenn die Küche etwa abgetrennt ist. Das ist beispielsweise der Fall, wenn sie im Vorraum ist und nicht direkt im Wohn-Schlafzimmer. Ebenso wichtig ist ein Abstellraum oder die Möglichkeit, irgendwo einen großen Schrank zu positionieren, um auch sperrige Haushaltsgeräte wie z.B. einen Staubsauger unterzubringen.
Falls eine Gasheizung vorhanden ist, wäre es ideal, wenn sich die Gastherme nicht im Zimmer befindet, in dem geschlafen wird, da speziell ältere Thermen Geräusche machen. Die ideale Heizung für eine 1-Zimmer-Wohnung ist eine Zentralheizung, denn so gibt es keine Gastherme in der Wohnung. Ist eine Fußbodenheizung verbaut, erfolgt keine Platzverschwendung durch Heizkörper.
Stauraum bei 1-Zimmer-Wohnungen
Wer sich für eine 1-Zimmer-Wohnung interessiert, sollte außerdem die Größe des Kellerabteils prüfen und hinterfragen, ob es Allgemeinflächen gibt. Ist eine Waschküche im Haus vorhanden, wird in der Wohnung kein Platz für die Waschmaschine verbraucht.
Wer besonders platzsparend agieren möchte, arbeitet am besten mit raumhohen Schränken. In einer Altbauwohnung bietet sich eine Hochbett-Konstruktion an. So entsteht zusätzliche Nutzfläche. Auch Betten, die von der Wand heruntergeklappt werden können, sind praktische Alternativen, um die vorhandene Fläche vielfältig zu nutzen. Stapelbare Stühle, ein ausziehbarer Tisch – es gibt viele Möglichkeiten, um bei der Ausstattung der 1-Zimmer-Wohnung effizient vorzugehen.
Wenn Sie eine 1-Zimmer-Wohnung kaufen oder unbefristet mieten, lohnt sich die Investition in maßgefertigte Möbel. So schaffen Sie die beste Nutzbarkeit für den vorhandenen Raum.
Altersvorsorge: 1-Zimmer-Wohnung als Investment
Immobilien werden häufig als Altersvorsorge bzw. generell zur Kapitalanlage erworben. Diesbezüglich gibt es gleich mehrere Aspekte, die eine Kleinwohnung zum praktischen Investment machen:
Geringer Kaufpreis: Verglichen mit anderen Immobilien-Investments ist weniger Eigenkapital erforderlich, um eine 1-Zimmer-Wohnung zu erwerben.
Einfachere Finanzierung: Bedingt durch den überschaubaren Kaufpreis ist auch die Kreditsumme geringer. Das steigert die Chance, eine Finanzierung für den Wohnungskauf zu bekommen.
Gute Vermietbarkeit: Leistbarer Wohnraum ist in größeren Städten immer begehrt. Eine 1-Zimmer-Wohnung in guter Lage kann meist unkompliziert vermietet werden.
Optimale Planbarkeit: Bei einer 1-Zimmer-Wohnung sind die Kosten für vorhersehbare Sanierungen besser planbar. Fällt die Sanierung pro Quadratmeter doch teurer aus, so bedeutet das in absoluten Zahlen keine extreme Steigerung der Gesamtkosten.
Es ist somit gut nachvollziehbar, warum eine 1-Zimmer-Wohnung als Anlage beliebt ist. Für viele Menschen stellt der Kauf einer Kleinwohnung das erste Immobilien-Investment dar.
Um die passende Finanzierung zu finden, ist die Nutzung eines Kreditrechners empfehlenswert:
1-Zimmer-Wohnung: Vorteile
Die Vorteile einer 1-Zimmer-Wohnung, egal ob Kauf oder Miete, sind naheliegend:
Geringer Kaufpreis bzw. günstige Miete
Geringe Betriebs- und Heizkosten
Wenig laufender Aufwand im Alltag, z.B. rasche Reinigung
Ideal für 1-2 Personen oder als Zweitwohnung
Sehr gute Vermietbarkeit in Ballungszentren: Singlehaushalte nehmen zu, Studierende und Berufseinsteiger suchen immer günstige Wohnmöglichkeiten.
Eine 1-Zimmer-Wohnung ist schlichtweg eine unkomplizierte Immobilie. Schlau eingerichtet, bietet sie guten Komfort und geringen Erhaltungsaufwand und überschaubaren Kosten.
1-Zimmer-Wohnung: Nachteile
Eine 1-Zimmer-Wohnung bietet viele Vorteile, doch es gibt auch Contra-Punkte zu berücksichtigen:
Wenig Wohnraum kann subjektiv einengend empfunden werden.
Praktischer Aufwand: Ohne Abstellraum müssen immer wieder Gegenstände in den Keller gebracht werden. Auch das Waschen der Wäsche in der Waschküche ist mit Zusatzaufwand verbunden. Überlegen Sie, ob Sie bereit sind, diese Kompromisse einzugehen.
Aus Eigentümersicht ist der häufigere Mieterwechsel zu bedenken. Oft bleiben Mieter eher kurz in Kleinwohnungen und ziehen um, wenn eine größere Wohnung leistbar wird.
Alle Immobiliengrößen gehen mit Vor- und Nachteilen einher. Entscheidend ist die subjektive Einschätzung, unter welchen Voraussetzungen Sie sich wohlfühlen können. Wenn Sie unsicher sind, ob eine 1-Zimmer-Wohnung für Sie optimal ist, besichtigen Sie am besten ein paar Objekte ausführlich, bevor Sie sich entscheiden.
Wie teuer ist eine 1-Zimmer-Wohnung?
Die Kosten für eine 1-Zimmer-Wohnung können sehr unterschiedlich ausfallen. Lage und Zustand sind dabei entscheidend.
1-Zimmer-Wohnung kaufen
Eine Wohnung mit 30 Quadratmeter, in gutem Zustand, gibt es in Wien ab ca. 120.000 Euro. Bei exklusiv ausgestatteten Projekten oder in absoluter Top-Lage, z.B. in 1010 Wien Innere Stadt, 1080 Wien Josefstadt oder 1190 Wien Döbling werden 1-Zimmer-Wohnungen sogar für über 200.000 Euro (oder vereinzelt noch deutlich teurer) angeboten.
Eine 1-Zimmer-Wohnung kaufen ist auch in Salzburg und Innsbruck sehr teuer. Hier bewegen sich die Preise in einem ähnlichen Bereich wie in Wien.
Wer eine günstige 1-Zimmer-Wohnung kaufen und trotzdem im städtischen Gebiet leben möchte, kann gezielt in Kleinstädten suchen. So gibt es beispielsweise in den Bezirkshauptstädten Horn (Niederösterreich) oder auch in Mürzzuschlag (Steiermark) 1-Zimmer-Wohnungen ab ca. 60.000 Euro Kaufpreis.
1-Zimmer-Wohnung mieten
Bei 1-Zimmer-Mietwohnungen ist das Preisspektrum ebenfalls groß. Auch hier sind Wohnungen in folgenden Gebieten besonders teuer:
Salzburg
Innsbruck
Innere Bezirke Wiens (Bezirke 1010 – 1090)
Wien Währing
Wien Döbling
Aber auch in anderen Städten sind 1-Zimmer-Wohnungen sehr gefragt. So gibt es z.B. auch in Graz und Linz kaum 1-Zimmer-Wohnungen für unter 500 Euro Miete pro Monat. In Bezirkshauptstädten sind teils günstigere Kleinwohnungen zur Miete zu finden. Mit ca. 350 Euro pro Monat muss jedoch praktisch immer kalkuliert werden.
Exklusive 1-Zimmer-Wohnungen, die hochwertig ausgestattet sind oder über größere Freiflächen verfügen, werden teils wesentlich teurer angeboten. Außerdem gibt es vollmöblierte 1-Zimmer-Wohnungen, die auf Grund der Ausstattung hochpreisiger angesiedelt sind. Bei 1-Zimmer-Wohnungen zur Kurzzeitmiete liegt die monatliche Miete typischerweise bei über 1.000 Euro.
Fazit: Ist eine 1-Zimmer-Wohnung sinnvoll?
Eine 1-Zimmer-Wohnung hat viele Zielgruppen. Studierende, Alleinstehende, all jene, die nicht zu viel Miete bezahlen möchten und auch als Zweitwohnung bietet sich eine 1-Zimmer-Wohnung an. Aus Eigentümerperspektive bietet eine 1-Zimmer-Wohnung den großen Vorteil der einfachen Vermietbarkeit. Denn im städtischen Gebiet sind leistbare Kleinwohnungen immer gefragt.
Entscheidend ist, dass die vorhandene Fläche gut nutzbar ist. Wo befindet sich die Küche? Ist das Badezimmer groß genug? Gibt es Möglichkeiten für platzsparende Einrichtung, beispielsweise ein Hochbett oder einen deckenhohen Kleiderschrank?
Wie praktisch eine 1-Zimmer-Wohnung ist, muss immer individuell beurteilt werden. Wenn Sie eine Kleinwohnung besichtigen, bringen Sie am besten ein Maßband mit und überzeugen Sie sich selbst, welches Möbelstück wo Platz finden könnte.
Vorteilhaft ist, dass eine 1-Zimmer-Wohnung, als preiswerte Immobilie, meist unkompliziert finanziert werden kann. Es ist vergleichsweise wenig Eigenkapital ausreichend, um die erste eigene 1-Zimmer-Wohnung kaufen zu können.
FAQs
In Österreich versteht man unter dem Begriff „1-Zimmer-Wohnung“ eine Immobilie, bei der Wohn- und Schlafzimmer nicht getrennt sind und oft auch die Küche in diesem Raum zu finden ist.
Die Immobilienpreise für eine 1-Zimmer-Wohnung in Österreich sind sehr unterschiedlich. In Wien, Salzburg und Innsbruck kostet eine 1-Zimmer-Wohnung in gutem Zustand jedenfalls über 100.000 Euro. In Top-Lagen können die Preise doppelt so hoch ausfallen.
Vermieter müssen darauf achten, dass eine Wohnung nicht überbelebt ist. Daher sollten in einer 1-Zimmmer-Wohnung maximal zwei Personen leben.
1-Zimmer-Wohnungen in Wien, Graz, Innsbruck, Salzburg und Linz sind als Investment beliebt. Gerade in Großstädten sind 1-Zimmer-Wohnungen leicht vermietbar.
Diese Themen sind für Sie als Mieter ebenfalls wichtig
Über den Autor: Hagen Luckert Position: Geschäftsführer
Meine gesamte berufliche Laufbahn habe ich im Kreditbereich verbracht. Zunächst im Sparkassen- sowie im Großbankensektor in Deutschland. Nach Leitung der Business-Unit Kreditstrategie- und Organisation in einem großen Beratungsunternehmen war ich als Geschäftsführer einer Kreditfabrik tätig. Im Anschluss daran wurde ich als Vorstand in einem Softwareunternehmen für künstliche Intelligenz im Bankenbereich berufen und habe 2019 in die Geschäftsführung von Infina gewechselt. Die ständige Recherche, strukturierte Aufbereitung sowie verständliche Veröffentlichung von allen Fragestellungen rund um das Kreditgeschäft gehören zu den wesentlichen Schwerpunktsetzungen meiner Funktion.
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