Notarkosten bei Schenkungen in Österreich

Autor: Hagen Luckert
Kategorie: Finanzierung
Datum: 04.04.2024

Das Wort „Schenkung“ klingt verlockend, nicht zuletzt im Immobilienbereich. Doch bedeuten Schenkungen unter Familienmitgliedern oder anderen Personen tatsächlich, dass dabei für Sie als Beschenkter keine Kosten entstehen? Nicht ganz, denn bei einer Schenkung kommt man nicht darum herum, die unentgeltliche Übertragung notariell beurkunden zu lassen.

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Hausschenkung versus andere Immobilien: Unterschiedliche Notarkosten?

Es gibt verschiedene Immobilien, die zum Schenkungsobjekt werden können. Ob es sich um unbebauten Grund, eine Wohnung oder ein Haus handelt, spielt dabei keine Rolle. Aber immer der Reihe nach: Was sind die Eckdaten von so einer Schenkung?

Haus / Grundstück überschreiben: Was bedeutet das?

Eine Schenkung unter Lebenden ist nichts anderes als die unentgeltliche Übertragung eines Grundstücks oder einer Liegenschaft. Übrigens reicht es nicht, wenn nur von einer Seite der Schenkungswille da ist: Sie als beschenkte Person müssen der Schenkung auch zustimmen. Nicht zu verwechseln ist dieser Prozess mit einer reinen Übertragung, bei welcher eine bestimmte Gegenleistung vereinbart wird.

Unentgeltlich heißt allerdings nicht, dass gar kein Geld im Spiel ist. Denn die Grunderwerbsteuer wird trotzdem fällig, genau wie beim Immobilienkauf. Sofern die Schenkung zwischen Eheleuten bzw. eingetragenen Partnern oder (Bluts-)Verwandten wie Kindern, Eltern oder Stiefkindern stattfindet, wird ein Stufentarif angewendet.  Dieser beträgt 0,5 Prozent für die ersten 250.000 EUR, 2 Prozent für die nächsten 150.000 EUR und 3,5 Prozent darüber hinaus.

Kosten für den Notar bei einer Haus- und Wohnungsschenkung

Einen Pauschalpreis gibt es in Österreich nicht, wenn es um die notarielle Beteiligung an einer Immobilienschenkung geht. Denn die Gebühren hängen immer vom Wert der Sache ab, die verschenkt werden soll, in diesem Fall also der (un)bebaute Grund, das Haus oder die Eigentumswohnung.

Den genauen Betrag erfahren Sie im ersten Beratungsgespräch mit dem von Ihnen gewählten Notar. Bitte beachten Sie, dass einzelne Vorgänge – also zum Beispiel die Grundbucheintragung oder die Beurkundung des Vertrags – separate Gebühren haben.

Und was bekommen Sie nun für Ihr Geld? Ganz einfach: Der Notar sorgt dafür, dass die Schenkung des Grundstücks ordnungsgemäß laut Grunderwerbsteuergesetz angezeigt wird. Er regelt außerdem die Eintragung ins Grundbuch, die Sie erst zum rechtmäßigen Eigentümer macht.

Nicht zuletzt beurkundet der Notar auch den Schenkungswillen – und damit die zukünftige Rechtsgrundlage der Schenkung. Kurz: Durch Grundbucheintrag und beurkundeten Schenkungsvertrag werden Sie ganz offiziell und rechtskräftig zum neuen Besitzer der Liegenschaft.

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Sie wollen mehr Informationen zu den Notarkosten beim Immobilienkauf in Österreich? Dann können Ihnen folgende Ratgeber sicher weiterhelfen:

Notarkosten bei Immobilien: Ein Überblick

Notarkosten beim Wohnungskauf: Wer zahlt was?

Grundstückskauf in Österreich: die Notarkosten

Notarkosten für Beglaubigungen in Österreich


So hängen Notarkosten, Grundbuch und Schenkung zusammen

Zu einer Schenkung gehört also immer auch ein Schenkungsvertrag. Aber muss dieser Vertrag denn zwingend von einem Notar beurkundet werden oder kann man womöglich auch Kosten sparen, indem man auf den Notar verzichtet?

Der Schenkungsvertrag

Gerade wenn es um Immobilien geht, ist ein Schenkungsvertrag unverzichtbar. Der wichtigste Punkt darin ist die Dokumentation, wer der sogenannte Geschenkgeber ist und wer beschenkt wird. Außerdem kann der Vertrag alle möglichen individuellen Vereinbarungen enthalten: Wie steht es um ein Wohnrecht, Fruchtgenussrecht, Vermietung, die Zahlung von Betriebskosten etc.?

All diese Aspekte mögen auf den ersten Blick und vor allem in Verwandtschaftsverhältnissen vielleicht nebensächlich erscheinen. Auf lange Sicht sollten Sie aber unbedingt die konkreten Schenkungsbedingungen vertraglich festhalten und sich auf diese Art gegen langwierige, nervenaufreibende Streitigkeiten in der Zukunft absichern.

Definitiv notwendig ist die Beurkundung bzw. der Notariatsakt allerdings bei dem Bereich Willenserklärung, also dem offiziellen Versprechen der Schenkung ohne sofortige Übergabe der Sache.

Schenkung mit notarieller Beurkundung oder Schenkung ohne Notar?

An dieser Stelle sei gesagt: Rein hypothetisch ist eine Schenkung auch ohne Notar möglich. Formpflicht, also der Notariatsakt bei einem Schenkungsvertrag, besteht nämlich nur, wenn der geschenkte Gegenstand nicht sofort übergeben wird.

Bei der Schenkung von Liegenschaften gelten jedoch strengere Anforderungen. Dazu ist ein beglaubigter Schenkungsvertrag sowie eine sogenannte Aufsandungserklärung (eine ausdrückliche Zustimmungserklärung des Geschenkgebers) für die Eintragung des Eigentumsrechts des Beschenkten im Grundbuch notwendig!

Die formelle Beglaubigung einer Schenkung bietet allen Parteien Sicherheit. Oftmals wird eine Immobilie, die man beispielsweise von Verwandten geschenkt bekommt, modernisiert oder umgebaut. Falls für diese Arbeiten ein Darlehen erforderlich ist, können Sie den untenstehenden Vergleich von Kreditangeboten nutzen:

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Über den Autor: Hagen Luckert
Position: Geschäftsführer

Meine gesamte berufliche Laufbahn habe ich im Kreditbereich verbracht. Zunächst im Sparkassen- sowie im Großbankensektor in Deutschland. Nach Leitung der Business-Unit Kreditstrategie- und Organisation in einem großen Beratungsunternehmen war ich als Geschäftsführer einer Kreditfabrik tätig. Im Anschluss daran wurde ich als Vorstand in einem Softwareunternehmen für künstliche Intelligenz im Bankenbereich berufen und habe 2019 in die Geschäftsführung von Infina gewechselt. Die ständige Recherche, strukturierte Aufbereitung sowie verständliche Veröffentlichung von allen Fragestellungen rund um das Kreditgeschäft gehören zu den wesentlichen Schwerpunktsetzungen meiner Funktion.

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