Vermieter tragen ein hohes Maß an Verantwortung, auch finanziell. Ein umfassender Versicherungsschutz schützt nicht nur das Eigentum des Vermieters, sondern auch die Einnahmen. In diesem Ratgeber erfahren Sie, welche Versicherungen für Vermieter einer Mietwohnung in Österreich wirklich sinnvoll sind und worauf Sie dabei achten sollten.
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Versicherung Mietwohnung: Diese sind für Vermieter besonders wichtig
Wer eine Wohnung oder ein Haus vermietet, trägt Verantwortung für Gebäude, Sicherheit und muss sich mit rechtlichen Rahmenbedingungen auskennen. Versicherungen dienen als Schutzschild, um unvorhersehbare Risiken und Schäden abzudecken, die andernfalls immense Kosten verursachen könnten. Ohne passende Absicherung tragen Vermieter sämtliche finanziellen Folgen selbst, was zur Belastung werden kann – sei es durch Schäden am Gebäude, Haftungsansprüche Dritter oder Mietausfälle. Zu den unverzichtbaren Versicherungen zählen:
Wohngebäudeversicherung
Diese Versicherung deckt Schäden am Gebäude selbst, etwa durch Feuer, Leitungswasser, Sturm oder Blitzschlag. In Österreich ist sie zwar nicht verpflichtend, jedoch praktisch unverzichtbar. Ohne Schutz können hohe Wiederherstellungskosten entstehen – besonders nach Naturkatastrophen oder technischen Defekten.
Haus- und Grundbesitzerhaftpflicht: Warum die Vermieter Haftpflicht unverzichtbar ist
Die Haus- und Grundbesitzerhaftpflicht gehört zu den wichtigsten Versicherungen für Vermieter und schützt Sie als Eigentümer vor Schadensersatzforderungen, wenn Dritte auf Ihrem Grundstück oder in Ihrer Immobilie zu Schaden kommen. Falls ein solcher Schaden eintritt und keine Haus- und Grundbesitzerhaftpflichtversicherung besteht, müssen Sie als Vermieter die Schadensersatzforderungen aus eigener Tasche bezahlen.
Unter der Vermieter Haftpflicht versteht man in diesem Zusammenhang meistens genau diese Haus- und Grundbesitzerhaftpflichtversicherung. Als Vermieter schützt Sie die Haftpflichtversicherung insbesondere vor Haftungsansprüchen Dritter, etwa wenn jemand durch eine Vernachlässigung der Verkehrssicherungspflicht zu Schaden kommt. Ein konkretes Beispiel aus der Praxis verdeutlicht die Wichtigkeit: Stürzt im Winter eine Person auf dem vereisten Gehweg vor Ihrer Immobilie, sind Sie als Vermieter in der Haftung – es sei denn, Sie haben ausreichende Streumaßnahmen durchgeführt oder verfügen über eine entsprechende Haus- und Grundbesitzerhaftpflichtversicherung.
Optional, aber sinnvoll: Mietausfallversicherung & Mietnomadenversicherung
Auch bei sorgfältiger Mieterauswahl und Bonitätsprüfung lässt sich das Mietausfallrisiko nicht immer ausschließen. Im Worst Case kann es dazu kommen, dass Ihnen der Mieter die monatliche Miete nicht bezahlt. Genau hier setzen folgende Zusatzversicherungen an:
Mietausfallversicherung
Diese springt ein, wenn die Wohnung aufgrund von Schäden oder durch zahlungsunwillige Mieter nicht genutzt werden kann. Besonders bei Schäden durch Mietnomaden kann diese Versicherung helfen, laufende Mietausfälle auszugleichen.
Mietnomadenversicherung
Eine spezifische Form der Mietausfallversicherung, die in Österreich allerdings geringe Bedeutung hat: Sie deckt Kosten für entgangene Mieten, Schäden durch Verwahrlosung sowie Kosten für Räumung und Renovierung ab. Gerade wenn Mietnomaden eine Wohnung unbrauchbar hinterlassen, übernimmt sie die Ausgaben bis zu einem Maximalbetrag.
Vermieter Rechtsschutzversicherung: Absicherung bei Streitfällen
Mietverhältnisse laufen nicht immer reibungslos. Kommt es zu Konflikten über Kaution, Mietrückstände oder Mieterhöhungen, kann eine Vermieter Rechtschutzversicherung hilfreich sein.
Diese Versicherung übernimmt:
- Kosten für Anwälte und Gerichte
- Schlichtungsverfahren
- Mediation zur Konfliktlösung
Ein Vorteil: Versicherungen bieten auch telefonische Erstberatung durch Juristen an – so sind Sie auch bei kleineren Streitigkeiten rechtlich abgesichert.
Praxisbeispiel: Ihr Mieter stellt plötzlich die Mietzahlungen ein und weigert sich auszuziehen. Die offenen Mieten summieren sich, und Ihre Aufforderungen bleiben erfolglos. In diesem Fall unterstützt Sie die Vermieter Rechtsschutzversicherung finanziell und organisatorisch dabei, den Mietzins gerichtlich einzufordern und gegebenenfalls eine Räumungsklage einzuleiten, ohne dass Sie die hohen Gerichts- und Anwaltskosten selbst tragen müssen.
Welche Versicherungen dürfen auf den Mieter umgelegt werden?
Nicht jede Versicherung muss der Vermieter alleine zahlen. Bestimmte Versicherungsarten gelten als Betriebskosten und können an den Mieter weitergegeben werden. Dies muss im Mietvertrag geregelt sein.
Umlagefähige Versicherungen
- Wohngebäudeversicherung (sofern nur Basisrisiken versichert sind, wie etwa Feuer, Leitungswasser, Hagel, Sturm)
- Haus- und Grundbesitzerhaftpflicht
- Mietausfallversicherung (nur, wenn sie Bestandteil der Gebäudeversicherung ist und es im Mietvertrag vereinbart wurde)
Im Rahmen der Betriebskostenabrechnung müssen Aufwendungen für Versicherungen klar zugeordnet sein, um auf die Mieter umgelegt werden zu können. Als Vermieter sind Sie verpflichtet, die Betriebskostenabrechnung jährlich transparent zu erstellen. Mieter haben das Recht, diese Abrechnungen genau zu überprüfen – es empfiehlt sich daher, Belege über gezahlte Versicherungsprämien aufzubewahren.
Ausblick: Versicherungsschutz zahlt sich für Vermieter langfristig aus
Ein ausreichender und durchdachter Versicherungsschutz bewahrt Vermieter vor hohen Risiken. Wer sich schon vor Abschluss des Mietvertrags gut absichert, spart im Ernstfall bares Geld und Nerven. Zusätzlich stärken regelmäßige Bonitätsprüfungen der Mieter und transparente Verträge die Sicherheit im Mietverhältnis.
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