Eine klassische 3-Zimmer-Wohnung zählt zu den typischsten Wohnformen in Österreichs Städten. Neben Wohnzimmer und Schlafzimmer steht ein weiterer Raum zur Verfügung, der beispielsweise als Homeoffice oder Kinderzimmer genutzt wird. Auch zur Vermietung sind 3-Zimmer-Wohnungen meist gut geeignet.
Unter einer 3-Zimmer-Wohnung wird eine Immobilie in einem Mehrparteienhaus verstanden, die über folgende Räume verfügt:
Vorraum
Bad und WC (meist getrennt)
Abstellraum (optional)
Wohnzimmer (optimal mit offener Küche, ansonsten Küche als eigenen Raum)
Schlafzimmer
Ein weiteres Zimmer (z.B. Büro).
Sofern die Küche vom Wohnraum getrennt ist, kann das Objekt auch als 3,5-Zimmer-Wohnung bezeichnet werden. Jede 3-Zimmer-Wohnung wird deutlich aufgewertet, wenn irgendeine Form von Freifläche vorhanden ist, beispielsweise ein Balkon oder ein Garten.
In anderen Ländern würde eine Immobilie, die in Österreich als 3-Zimmer-Wohnung bezeichnet wird, anders benannt. Englisch wäre von einem 2-bedroom-apartment die Rede.
3-Zimmer-Wohnung: Größe
Die Größe der 3-Zimmer-Wohnung kann in einer ziemlich großen Bandbreite liegen. Bei klassischen Altbauwohnungen bieten 3-Zimmer-Wohnungen meist zwischen mindestens 60 und maximal 120 Quadratmeter. Der typische Fall ist die 80-Quadratmeter-Wohnung.
Speziell bei neu errichteten Gebäuden zeigt sich, dass Bauträger sehr bemüht sind, auf wenigen Quadratmetern 3-Zimmer-Wohnungen zu errichten. Gerade seit mehr Menschen von zuhause arbeiten, ist der Bedarf nach einem – wenn auch kleinen – Büro gestiegen. Deshalb gibt es bei Neubauten auch schon kompakte 3-Zimmer-Wohnungen ab ca. 50 Quadratmeter Wohnfläche.
Die optimale Größe für eine 3-Zimmer-Wohnung sollte tendenziell jedoch etwas mehr Platz bieten. Zwischen 70 und 90 Quadratmeter haben die Räume meist ein angenehmes Platzgefühl. Jedoch spielt dabei einerseits das subjektive Empfinden eine Rolle und andererseits die Raumaufteilung der 3-Zimmer-Wohnung.
3-Zimmer-Wohnung: Beste Raumaufteilung
Die optimale Raumaufteilung bei einer 3-Zimmer-Wohnung ist immer subjektiv zu beurteilen. Grundsätzlich gilt, dass die drei Zimmer nicht gleich groß sein müssen, um praktisch nutzbar zu sein.
Vorzimmer, Bad und WC
Speziell bei Altbauwohnungen fällt das Vorzimmer manchmal recht groß aus. Ist das der Fall, so können hier hohe Schränke verbaut werden, um die Fläche optimal zu nutzen. Bad und WC sind bei einer 3-Zimmer-Wohnung normalerweise getrennt. Das Badezimmer sollte über mindestens 5-6 m² verfügen. Beim WC sollte auch gleich ein Handwaschbecken vorhanden sein, damit man zum Händewaschen nicht eigens das Bad betreten muss.
Wohnzimmer und Küche
Das Wohnzimmer sollte der größte Raum der 3-Zimmer-Wohnung sein. Ausreichend Platz für ein großes Sofa, TV, Bücherregale, einen Esstisch und vielleicht auch einen Arbeitsplatz sollte gegeben sein. Das ist bei einer 3-Zimmer-Wohnung typischerweise alles problemlos möglich, wenn das Wohnzimmer zumindest 25 Quadratmeter groß ist.
Befindet sich die Küche im selben Raum, so sollte das Zimmer mindestens 30 Quadratmeter bieten, damit es nicht zu eng wird.
Schlafzimmer
Das Schlafzimmer einer 3-Zimmer-Wohnung muss ausreichend dimensioniert sein, um ein Doppelbett und einen großen Schrank positionieren zu können. Praktisch ist, wenn im Schlafzimmer auch noch Fläche für einen Schreibtisch gegeben ist. Dann kann hier ein kompakter Arbeitsplatz eingerichtet werden.
Drittes Zimmer
Das zusätzliche Zimmer lässt sich flexibel nutzen. Meist wird es als Arbeitsraum, Gäste- oder Kinderzimmer verwendet. Daher darf dieses Zimmer auch etwas kleiner ausfallen. Bei manchen Altbauwohnungen handelt es sich um ein typisches Kabinett, mit einer Größe von 10 bis 15 m². Auch in modernen Neubauten ist die Größe meist ähnlich.
Kellerabteil und Abstellraum
Kellerabteil und Abstellraum sind immer bedeutende Pluspunkte jeder Wohnung. Wenig genutzte Gegenstände landen im Keller, der Abstellraum hingegen bietet Fläche für Haushaltsgeräte und Vorräte. Ist beides nicht vorhanden, wäre das ein großer Minuspunkt.
3-Zimmer-Wohnung als Investment kaufen
Eine 3-Zimmer-Wohnung bietet sich auch als Investment an. Allerdings sind hier Neubauwohnungen klar im Vorteil, denn im Altbau kommt fast immer das MRG zur Anwendung, wodurch die Mieten de facto gedeckelt sind.
Folgende Aspekte sind bei der Vermietung einer 3-Zimmer-Wohnung zu bedenken:
Nutzungsmöglichkeiten: Eine 3-Zimmer-Wohnung kann an eine gutverdienende Einzelperson, ein Pärchen oder auch an Studierende, die eine Wohngemeinschaft gründen möchten, vermieten.
Option auf Eigennutzung: Vielleicht möchten Sie die 3-Zimmer-Wohnung derzeit vermieten, aber beispielsweise in der Pension selbst nutzen? Bedenken Sie solche Zusatzoptionen bei der Auswahl der Immobilie.
Finanzierung: Eine 3-Zimmer-Wohnung kaufen erfordert eine gewisse Summe an Eigenkapital. Dafür ist zu erwarten, dass es bei einer 3-Zimmer-Wohnung weniger Mieterwechsel gibt als bei Kleinwohnungen.
Eine 1-Zimmer-Wohnung bietet häufig eine bessere Rendite als eine 3-Zimmer-Wohnung. Dafür ist es jedenfalls weniger Aufwand, eine 3-Zimmer-Wohnung zu vermieten als mehrere Kleinwohnungen. Daher bietet sich eine 3-Zimmer-Wohnung auch als Investment bzw. zur Altersvorsorge an.
Um die passende Finanzierung zu finden, ist die Nutzung eines Kreditrechners empfehlenswert:
3-Zimmer-Wohnung: Vorteile
Die vielen Vorteile einer 3-Zimmer-Wohnung liegen auf der Hand. Wichtig sind insbesondere folgende Aspekte:
Großes Wohnzimmer: Bei einer 3-Zimmer-Wohnung gibt es meist ein großzügiges Wohnzimmer, während es bei 2-Zimmer-Wohnungen doch auch engere Wohnräume geben kann.
Zusätzlicher Raum: Arbeitszimmer, Kinderzimmer oder ergänzender Raum für jegliche Hobbys – das dritte Zimmer ist im Alltag sehr praktisch.
Flexible Nutzung: Zieht ein paar in eine 3-Zimmer-Wohnung, ist das dritte Zimmer zuerst vielleicht ein Büro und wird später womöglich als Kinderzimmer genutzt. Bei drei Räumen besteht immer die Option, die Zimmer anders zu nutzen als bisher.
Homeoffice möglich: Selbst, wenn das dritte Zimmer als Kinderzimmer genutzt wird, findet sich in einer 3-Zimmer-Wohnung sicher Platz für einen Schreibtisch, um von zuhause zu arbeiten.
Eine 3-Zimmer-Wohnung ist eine praktische, großzügige Immobilie. Sei es als WG, als Pärchen-Wohnung oder als Bleibe für eine kleine Familie, die 3-Zimmer-Wohnung ist für verschiedenste Lebensphasen geeignet. Dementsprechend einfach ist die Vermietbarkeit einer solchen Immobilie.
3-Zimmer-Wohnung: Nachteile
Nicht immer ist eine 3-Zimmer-Wohnung die perfekte Wahl, denn selbstverständlich gibt es auch Nachteile, die bedacht werden müssen. Denn vielleicht ist eine 4-Zimmer-Wohnung oder auch eine 2-Zimmer-Wohnung für Ihre Bedürfnisse idealer geeignet.
Nachteile sind beispielsweise:
Mehr Platz, mehr Kosten: Verglichen mit einer 2-Zimmer-Wohnung ist eine 3-Zimmer-Wohnung nicht nur in der Anschaffung teurer oder mit der laufenden Miete, sondern auch in der Erhaltung. Das betrifft z.B. die Heizkosten, die entsprechend höher ausfallen.
Wohngemeinschaften: Eine Wohngemeinschaft kann auch Nachteile haben. Aus Mieter-Sicht besteht das Risiko, dass ein Zimmer zwischenzeitlich leer stehen könnte. Aus Vermietersicht ist zu bedenken, dass die Abnutzung der Wohnung doch intensiver ausfallen kann, als wenn die Wohnung von einer Einzelperson bewohnt werden würde.
Finanzierung für 3-Zimmer-Wohnung: Um eine 3-Zimmer-Wohnung kaufen zu können, ist einiges an Eigenkapital nötig. Schließlich müssen mindestens 20 Prozent des Kaufpreises mit Eigenmitteln bezahlt werden.
Eine 3-Zimmer-Wohnung kann auf unterschiedlichste Weise genutzt werden. Die Nachteile sind jedoch auch zu bedenken. Es muss jedenfalls sichergestellt werden, dass die Kosten einer 3-Zimmer-Wohnung sicher leistbar sind.
Diese Themen sind für Sie als Mieter ebenfalls wichtig
Die Kosten für eine 3-Zimmer-Wohnung könnten in Österreich ganz unterschiedlich ausfallen. Lage, Ausstattung und Größe sind diesbezüglich die wichtigsten Einflussfaktoren.
3-Zimmer-Wohnung kaufen
Auch in kleineren Gemeinden und ländlichen Gebieten gibt es 3-Zimmer-Wohnungen. Die Kaufpreise für ein bezugsfertiges Objekt beginnen, in den günstigsten Lagen, also z.B. im Waldviertel, bei ca. 120.000 Euro.
In Bezirkshauptstädten sind die Preise bereits höher. Hier sollten jedenfalls 200.000 Euro für eine 3-Zimmer-Wohnung eingeplant werden. Bei diesen Angaben ist zu bedenken, dass es auch deutlich teurere Regionen gibt. Im ländlichen Gebiet beispielsweise Tourismusregionen, in denen die Kaufpreise ebenso hoch sein können wie in Großstädten.
Wenn Sie eine 3-Zimmer-Wohnung in Wien, Salzburg oder Innsbruck kaufen möchten, wird es besonders teuer. Für eine klassische 3-Zimmer-Wohnung mit 80 Quadratmeter Wohnfläche werden hier, in durchschnittlicher Lage, jedenfalls über 300.000 Euro fällig. In guter Lage liegen die Preise bei etwa einer halben Million Euro. In absoluter Top-Lage, etwa im 1. Bezirk Wiens, kostet eine solche Wohnung mehr als eine Million Euro.
3-Zimmer-Wohnung mieten
Die Preisspanne für eine 3-Zimmer-Wohnung ist sehr breit. Folgende Richtwerte können herangezogen werden:
Ländliche Gemeinden: Ab ca. € 7 / m² Wohnfläche / Monat.
Kleinstädte: Ab ca. € 10 / m² Wohnfläche / Monat
Landeshauptstädte: Ab ca. € 10 / m² Wohnfläche / Monat
Bundeshauptstadt Wien: Ab ca. € 12 / m² Wohnfläche / Monat
Diese Preise sind als Mindestkosten zu betrachten. Eine noch günstigere 3-Zimmer-Wohnung ist kaum zu finden. Viele Wohnungen werden deutlich über diesen Preisen vermietet. Speziell in teuren Lagen, etwa Wien, Salzburg, Innsbruck oder auch in der Linzer und Grazer Innenstadt, werden meist über 15 Euro pro Quadratmeter verlangt. In Top-Lagen und bei hochwertiger Ausstattung sind nochmals erheblich höhere Mieten möglich.
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass die durchschnittliche Miete für eine 80m²-Wohnung in großen Städten häufig über 1.000 Euro pro Monat ausmacht.
Fazit: Ist eine 3-Zimmer-Wohnung sinnvoll?
Eine 3-Zimmer-Wohnung kann eine langjährige Bleibe sein. Sei es als Wohngemeinschaft, während des Studiums oder als Pärchen-Wohnung mit Homeoffice. Das dritte Zimmer kann auch als Kinder- oder Gästezimmer gestaltet werden. Diese Flexibilität sorgt dafür, dass eine 3-Zimmer-Wohnung über viele Jahre hinweg genutzt werden kann.
Aus Vermietersicht stellt das ebenfalls einen bedeutenden Vorteil dar. Denn dadurch gibt es bei 3-Zimmer-Wohnungen seltener Mieterwechsel als etwa bei 1-Zimmer-Apartments. Der Aufwand für die Vermietung einer 3-Zimmer-Wohnung ist entsprechend geringer.
Für die Finanzierung einer 3-Zimmer-Wohnung ist zu bedenken, dass mindestens 20 Prozent des Kaufpreises mit Eigenmitteln bezahlt werden müssen. Bei den hohen Quadratmeterpreisen in Österreichs Großstädten, kommt hier eine stattliche Summe zusammen. Umso wichtiger ist es, einen Kredit mit Top-Konditionen für den Kauf einer 3-Zimmer-Wohnung aufzunehmen.
Insgesamt gibt es somit viele Pluspunkte, die 3-Zimmer-Wohnungen zur beliebten Wohnform in Österreich machen.
FAQs
Als 3-Zimmer-Wohnung gilt in Österreich eine Wohnung, die abseits der üblichen Nebenräume über Wohnzimmer, Schlafzimmer und ein weiteres Zimmer (Kinderzimmer, Büro, Gästezimmer, etc.) verfügt.
In Großstädten liegt die Miete für eine 3-Zimmer-Wohnung meist bei über 1.000 Euro pro Monat. Als Kaufpreis für eine 80m²-Wohnung sind jedenfalls über 300.000 Euro einzuplanen, bei Erstbezugs-Wohnungen und in guten Lagen sind auch 500.000 Euro als Kaufpreis möglich.
Um Überbelegung zu vermeiden, sollten in einer 3-Zimmer-Wohnung maximal drei Erwachsene wohnen, wenn die Immobilie als WG genutzt wird. Selbstverständlich hat auch eine Jungfamilie in einer 3-Zimmer-Wohnung ausreichend Platz.
Wenn Raumaufteilung und Lage gut sind, lässt sich eine 3-Zimmer-Wohnung normalerweise problemlos vermieten. Dank der Wohnungsgröße besteht bei vielen Vermietern die Hoffnung, dass es nur selten zu Mieterwechseln kommt.
Informieren Sie sich vor dem Immobilienkauf auch zu folgenden Punkten
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Über den Autor: Hagen Luckert Position: Geschäftsführer
Meine gesamte berufliche Laufbahn habe ich im Kreditbereich verbracht. Zunächst im Sparkassen- sowie im Großbankensektor in Deutschland. Nach Leitung der Business-Unit Kreditstrategie- und Organisation in einem großen Beratungsunternehmen war ich als Geschäftsführer einer Kreditfabrik tätig. Im Anschluss daran wurde ich als Vorstand in einem Softwareunternehmen für künstliche Intelligenz im Bankenbereich berufen und habe 2019 in die Geschäftsführung von Infina gewechselt. Die ständige Recherche, strukturierte Aufbereitung sowie verständliche Veröffentlichung von allen Fragestellungen rund um das Kreditgeschäft gehören zu den wesentlichen Schwerpunktsetzungen meiner Funktion.
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