Ein Baugrundstück ist die Basis für jedes Immobilienprojekt, egal, ob Sie Ihr Traumhaus errichten oder ein Anlageobjekt realisieren möchten. Doch nicht jedes Grundstück ist automatisch baureif, und es gibt viele Details, die bereits vor dem Kauf entscheidend sind. Wir zeigen Ihnen, worauf Sie achten sollten, um das passende Grundstück zu finden, rechtlich, wirtschaftlich und baulich.
Baureifes Land, Bauerwartungsland und Bauland: Die Unterschiede
Wer ein Grundstück kaufen möchte, stößt schnell auf unterschiedliche Begriffe: baureifes Land, Bauerwartungsland oder einfach Bauland. Doch was steckt dahinter?
- Baureifes Land: Sofort bebaubar, alle Anschlüsse und Genehmigungen vorhanden. In der Regel die teuerste, aber sicherste Variante.
- Bauerwartungsland: Noch nicht als Bauland gewidmet, aber laut Gemeindeplan in Aussicht gestellt. Deutlich günstiger, jedoch mit Unsicherheiten behaftet.
- Bauland: Überbegriff für Flächen, die gemäß Flächenwidmungsplan bebaut werden dürfen. Achtung: Nicht jedes Bauland ist auch gleich baureif – manche Flächen sind zwar als Bauland gewidmet, müssen aber erst erschlossen werden.
Tipp: Fragen Sie bei der Gemeinde nach dem aktuellen Widmungsplan und allfälligen Änderungen in naher Zukunft.
Bauplatz Lage und Infrastruktur: Worauf Sie achten sollten
Die Lage ist einer der wichtigsten Faktoren beim Grundstückskauf. Dabei geht es nicht nur um den Ausblick, sondern auch um Alltagstauglichkeit und langfristige Wertentwicklung:
- Wie gut ist das Grundstück an den (öffentlichen) Verkehr angebunden?
- Gibt es Schulen, Nahversorger und medizinische Einrichtungen in der Nähe?
- Wie sieht die Lärm- und Verkehrssituation aus?
Auch ein schöner Bauplatz kann zum Problem werden, wenn die Infrastruktur fehlt oder erst teuer nachgezogen werden muss – beispielsweise, wenn es lange Leitungswege gibt und die Zuleitungen auf eigene Kosten errichtet werden müssen. Bedenken Sie außerdem, ob künftige Bauprojekte in der Umgebung geplant sind, denn auch diese könnten Ihren Wohnwert beeinflussen.
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Aufschließungskosten: Was bedeutet das?
Ein häufig unterschätzter Kostenfaktor ist die Erschließung. Damit ein Bauplatz nutzbar ist, braucht es Anschlüsse an Wasser, Kanal, Strom, Telekommunikation und eine Straße.
- Teilweise übernimmt die Gemeinde die Erschließung – klären Sie, was bereits vorhanden ist und bis wohin genau welche Leitungen seitens der Gemeinde gelegt werden.
- Bei neu aufgeschlossenen Grundstücken fallen - sollten diese bislang nicht bezahlt worden sein - einmalige Anschlusskosten an.
- Auch der zeitliche Aufwand bis zur vollständigen Erschließung sollte nicht unterschätzt werden.
Verlangen Sie vor dem Kauf eine schriftliche Bestätigung der Erschließungssituation durch die Gemeinde oder den Verkäufer.
Tipp: Sie möchten wissen, was Sie sich leisten können? Nutzen Sie unseren Baukreditrechner, um auf Basis Ihrer finanziellen Situation herauszufinden, welche monatlichen Raten für Ihr Bauvorhaben realistisch sind.
Bodenbeschaffenheit, Altlasten & Bebauungsplan prüfen
Auch wenn ein Grundstück attraktiv wirkt: Der Boden muss passen. Ein geologisches Gutachten kann aufschlussreich sein – vor allem in Hanglagen oder ehemaligen Industriegebieten.
Ebenso wichtig: Der Bebauungsplan. Hier ist geregelt, wie, wie hoch und wie dicht gebaut werden darf. Ein freier Blick heute bedeutet nicht zwangsläufig freie Sicht in fünf Jahren.
Achten Sie zudem auf mögliche Altlasten – etwa von früherer Nutzung – die teuer saniert werden müssten.
Bauland kaufen mit Weitblick: Diese Fehler sollten Sie vermeiden
Viele Käufer achten nur auf den Preis pro Quadratmeter – und übersehen dabei entscheidende Punkte:
- Ein günstiger Preis kann auf ein nicht erschlossenes oder problematisches Grundstück hindeuten.
- Emotionale Schnellkäufe ohne sachliche Prüfung führen oft zu bösen Überraschungen.
- Ein Bauplatz sollte nicht nur heute passen, sondern auch zu Ihren langfristigen Plänen.
Bildquellen: Daniel Bahrmann / Adobe Stock, Mediaparts / Adobe Stock
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