Autor: Lorenz Sigl, MA
Kategorie: Immobilie
Datum: 17.09.2025
Ein Wintergarten kann zum absoluten Lieblingsplatz in Ihrem Zuhause werden. Durch diesen Zubau erweitern Sie den vorhandenen Wohnraum, schaffen einen besonderen Rückzugsort und werten Ihre Immobilie auf. Wir zeigen, welche Möglichkeiten für die Errichtung bestehen und mit welchen Kosten für den Wintergarten zu rechnen.
Ein Wintergarten ist ein besonderer Ort, der hohe Lebensqualität verspricht.
Es gibt sehr verschiedene Ausführungsarten von Wintergärten. Dementsprechend unterschiedlich können die Kosten eines Wintergartens ausfallen.
Durch unterstützend eingebrachte Eigenleistung können die Kosten für den Wintergarten gesenkt werden. Einen Wintergarten selbst bauen ist hingegen nur sehr schwierig möglich.
Klären Sie frühzeitig mit der zuständigen Baubehörde, inwiefern der Wintergarten genehmigungspflichtig ist.
Was kostet ein Wintergarten?
Ein Wintergarten ist der Traum vieler Hausbesitzer, doch was kostet ein Wintergarten eigentlich? Die Preise sind extrem unterschiedlich, da sie von verschiedenen Faktoren abhängen. Diese sind insbesondere:
Möchten Sie einen „Kaltwintergarten“ oder einen Wohnwintergarten, der ganzjährig uneingeschränkt nutzbar ist?
Wie groß soll der Wintergarten sein? Erstreckt er sich über eine Etage oder zwei Stockwerke des Hauses?
Wie und von wem wird das Fundament errichtet?
Sind zusätzliche Ausstattungsmerkmale nötig, etwa Sonnenschutz und / oder Heizung?
Welche Materialien und welches Qualitätsniveau sind gewünscht?
Auch individuelle Umstände sind zu beachten, etwa statische Vorgaben und Planungsaufwand. Durch Eigenleistung, z.B. indem das Fundament vorbereitet wird, sind Einsparungen möglich.
Preisübersicht nach Material & Ausstattung
Wer einen besonders günstigen Wintergarten bauen möchte, kann auf Fertigmodelle aus dem Baumarkt zurückgreifen. Ein einfacher Kaltwintergarten kann bereits für ca. 500 Euro pro Quadratmeter errichtet werden, wobei zusätzlich Erdarbeiten und Fundament einzuplanen sind. Einen einfachen Bausatz aus dem Baumarkt gibt es schon ab ca. 3.500 Euro Gesamtpreis (ohne Montage und Fundament).
Kunststoffrahmen sind besonders günstig, können jedoch qualitativ mit anderen Bauweisen nicht mithalten. Unterschiede gibt es also nicht nur preislich, sondern vor allem auch qualitativ.
Meist werden jedoch hochwertigere, individuelle Wintergärten bevorzugt. Deren Kosten unterscheiden sich stark. Die nachfolgende Tabelle stellt diesbezüglich grobe Richtgrößen zur Verfügung, wobei es auch regionale Unterschiede gibt.
Variante
Kosten pro m² (ca.)
Besonderheiten
Aluminium
1.200 - 2.500 €
langlebig, pflegeleicht
Holz
1.800 - 3.500 €
natürlich, pflegeintensiv, besser dämmend
Glasbau komplett
2.000 - 4.000 €
hohe Lichtdurchflutung, jedoch Hitze im Sommer. Top-Glasqualität wichtig
Fundament & Montage
1.000 - 3.000 €
abhängig von Boden & Größe
Diese Übersicht zeigt, dass für einen komplett fertigen Wintergarten, inklusive Erdarbeiten, Fundament und Montage, mindestens ca. 2.500 Euro pro Quadratmeter einzuplanen sind. Besonders komplex zu errichtende, hochwertige Wintergärten können sogar das Doppelte kosten.
Ein individueller Wintergarten mit 10 m² Fläche, inklusive Fundament und Montage, kostet somit im Durchschnitt ungefähr 35.000 Euro. Es gibt günstigere Optionen, aber auch wesentlich kostspieligere Ausführungen.
Wintergarten selbst bauen: Geht das günstiger?
Grundsätzlich ist es möglich, einen Wintergarten selbst zu bauen. In einem ersten Schritt sollten Sie für dieses Vorhaben bei der Gemeinde, da diese die zuständige Baubehörde ist, abklären, ob eine Baugenehmigung erforderlich ist. Dies ist meist der Fall. Sofern das Vorhaben genehmigungspflichtig ist, muss ein Baumeister für die Einreichung des Plans hinzugezogen werden. Sparpotenzial gibt es trotzdem, denn Sie können das Fundament selbst herstellen und mit einem Bausatz einen Wintergarten theoretisch selbst errichten, solange er dem Einreichplan entspricht.
Bedenken Sie jedoch, dass dafür echte handwerkliche Expertise gefragt ist. Kleine Fehler können zu Undichtheiten führen. Sind solche Probleme erst einmal vorhanden, ist es meist schwierig, sie zu identifizieren und nachträglich zu beheben. Empfehlenswert ist daher, einen Wintergarten von spezialisierten Profis errichten zu lassen. Klären Sie am besten vorab, ob Sie Eigenleistung einbringen und auf der Baustelle mitarbeiten können, um die Gesamtkosten zu senken.
Förderung & Genehmigung in Österreich
Für die Errichtung eines Wintergartens gibt es in Österreich derzeit keine direkte Förderung. Der Handwerkerbonus 2025 kann genutzt werden, um die Kosten der Arbeitszeit subventioniert zu bekommen (Stand: 05/2025). In ganz Österreich müssen Wintergärten mit einer Baubewilligung errichtet werden. Es muss somit einen Einreichplan geben, der seitens der zuständigen Baubehörde (Gemeinde) genehmigt wird. Speziell, wenn der Wintergarten als "fester Wohnraum" anzusehen ist, muss jedenfalls eine Baugenehmigung eingeholt werden. Das ist der Fall, wenn der Wintergarten direkt mit dem Haus verbunden und z.B. an die Heizungsanlage angeschlossen ist.
Etwas anders ist die Situation bei Kaltwintergärten bzw. kleinen, freistehenden Wintergärten, die neben dem Haus errichtet werden. Meist sind auch diese Objekte genehmigungspflichtig, es kann jedoch in bestimmten Fällen eine Bauanzeige ausreichen. Da nicht nur Bundesländer, sondern sogar Gemeinden hierzu unterschiedliche Vorgaben machen können, sollten Sie sich vorab bei Ihrer Heimatgemeinde darüber informieren, welche Form der Genehmigung nötig ist. Andernfalls besteht das Risiko, dass Sie einen sogenannten "Schwarzbau" errichten, der schlimmstenfalls wieder abgerissen werden muss.
Wintergarten finanzieren: Konsumkredit oder Umschuldung?
Damit der Traum vom eigenen Wintergarten realisiert werden kann, ist meist eine Kreditfinanzierung nötig. Diesbezüglich stehen sogar zwei Optionen offen, um den Wintergarten zu finanzieren:
Konsumkredit: Ein Konsumkredit kann einfach online beantragt werden. Er wird üblicherweise sehr schnell genehmigt und ausbezahlt. Ein Banktermin ist für diesen Kredit nicht erforderlich. Die Rückzahlung erfolgt in monatlichen Raten.
Umschuldung eines Wohnkredits: Wenn Sie bereits einen Kredit, z.B. für den Bau Ihres Hauses, laufen haben, kann dieser umgeschuldet werden. Das bedeutet, dass zusätzliches Kreditvolumen zur Verfügung gestellt wird, welches Sie dann für den Bau des Wintergartens nutzen können. Oftmals ist es möglich, bei der Umschuldung bessere Konditionen zu erhalten als bisher oder die laufende monatliche Kreditrate an die aktuelle Lebenssituation anzupassen. Die Umschuldung des Wohnkredits ermöglicht somit nicht nur den Bau des Wintergartens, sondern sorgt idealerweise zusätzlich für geringere Zinsen oder eine geringere monatliche Belastung als bei Ihrem bisherigen Kredit.
Checkliste: Was Sie vor dem Bau des Wintergartens beachten sollten
Wenn Sie einen Wintergarten bauen möchten, sollten Sie folgende Schritte beachten, damit Sie die Kosten und die Planung im Blick behalten.
Budgetrahmen festlegen: Klären Sie ab, wie viel Eigenkapital vorhanden ist und welche monatliche Kreditrate für den Wintergarten sinnvoll und leistbar ist. So können Sie das Budget für den Wintergarten definieren.
Genehmigungsmöglichkeit feststellen: Sprechen Sie mit der Gemeinde über Ihr Vorhaben, um zu klären, ob das Projekt grundsätzlich genehmigungsfähig ist und ob bestimmte Auflagen zu beachten sind.
Angebote einholen: Vergleichen Sie die Angebote verschiedener Unternehmen. Achten Sie dabei nicht nur auf die Kosten, sondern auch auf die verwendeten Materialien und hinterfragen Sie, welche Zusatzkosten zu bedenken sind (z.B. Fußboden im Wintergarten verlegen).
Finanzierung klären (Kredit/Umschuldung): Prüfen Sie, welche Finanzierungsform für Sie optimal geeignet ist. Einen Konsumkredit können Sie einfach online abschließen. Bei einer Umschuldung eines bestehenden Kredits unterstützen Sie die Infina Wohnbau-Finanz-Experten.
Fachbetriebe auswählen: Beauftragen Sie das Unternehmen Ihres Vertrauens und freuen Sie sich auf schöne Stunden in Ihrem Wintergarten.
Fazit: Ihr Weg zum leistbaren Wintergarten
Jedes Haus wird durch einen Wintergarten aufgewertet. Die Wohnfläche wird vergrößert, die Lebensqualität verbessert. Da die Kosten für einen Wintergarten sehr unterschiedlich ausfallen können, ist es wichtig, verschiedene Angebote zu vergleichen und sich optimale Finanzierungskonditionen zu sichern. Mit einem attraktiven Kredit und der maßgeschneiderten Ausführungsplanung durch einen Fachbetrieb kann der Traum vom Wintergarten rasch realisiert werden.
Ein Wintergarten ist nicht nur eine Investition in zusätzlichen Wohnraum, sondern auch in mehr Licht, Komfort und Wertsteigerung Ihrer Immobilie. Wer Preise und Leistungen sorgfältig gegenüberstellt, entdeckt schnell, dass die Unterschiede zwischen Anbietern, Materialien und Bauarten groß sein können. Daher lohnt es sich, genau hinzuschauen und nicht nur die reinen Baukosten, sondern auch die laufenden Energiekosten, die Dämmung sowie mögliche Förderungen im Blick zu behalten. Mit einer durchdachten Finanzierung und einem klaren Vergleich verschiedener Optionen wird der Traum vom leistbaren Wintergarten greifbar.
Mit der richtigen Planung und Finanzierung, lässt sich ein Wintergarten leistbar gestalten.
Häufige Fragen zum Thema Kosten Wintergarten
Ein einfacher Wintergarten aus dem Baumarkt, zuzüglich Fundament und Montage, kann für ca. 10.000 Euro gebaut werden. Individuelle, ganzjährig nutzbare Wintergärten kosten hingegen mindestens 25.000 Euro, oft sogar noch deutlich mehr.
Für den Bau eines Wintergartens können Sie Ihren bestehenden Immobilienkredit umschulden, um so neuen finanziellen Spielraum zu schaffen. Alternativ kann auch ein Konsumkredit direkt online beantragt werden.
Für den Bau eines Wintergartens gibt es in Österreich derzeit (Stand: 05/2025) keine direkten Förderungen. Es kann jedoch der Handwerkerbonus 2025 genutzt werden.
Meistens wird eine Baugenehmigung benötigt. Kontaktieren Sie diesbezüglich die Gemeinde, da diese als Baubehörde für das Genehmigungsverfahren zuständig ist und Ihnen genau sagen kann, welche Vorgaben erfüllt werden müssen.
Die Kosten für einen Wintergarten sind nicht steuerlich absetzbar. Dies wäre nur in Sonderfällen möglich, z.B. wenn die Fläche gewerblich genutzt wird.
Bildquellen: D. Ott / Adobe Stock, js-photo / Adobe Stock Rechtshinweise zu unseren Ratgebern finden Sie in unserer Verbraucherschutzinformation.
Über den Autor: Lorenz Sigl, MA
Position: Leiter Infina Immobilien
Meine Immobilienkompetenz basiert auf einer fundierten Ausbildung zum Immobilientreuhänder (Makler, Verwalter, Bauträger) sowie als Bautechniker an der Bauakademie. Ergänzend absolvierte ich den ÖVI-Vorbereitungslehrgang für Sachverständige und spezialisierte mich als Bewertungsexperte für Immobilien in Banken. Ein Master in Facility- und Immobilienmanagement sowie ein Bachelor in Management und Recht vertiefen mein Wissen. Mit Erfahrung in der Immobilienvermittlung im Bankenbereich und als Leiter von INFINA Immobilien analysiere ich laufend den Markt, um maßgeschneiderte Lösungen für unsere Kunden zu entwickeln.
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