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Klimaanlage nachrüsten in Österreich: Systeme, Kosten & Förderungen

Frau entspannt auf Sofa unter laufender Klimaanlage im Wohnzimmer.
Autor: Hagen Luckert
Kategorie: Finanzierung
Datum: 11.08.2025

Immer mehr Menschen in Österreich überlegen, eine Klimaanlage nachzurüsten. Technisch ist das meist problemlos möglich, egal ob bei einem Haus oder einer Wohnung. Immer häufigere Hitzetage, lange Hitzewellen und schlecht isolierte Altbauten treiben die Nachfrage für Klimaanlagen an. Das Bedürfnis, die Lebensqualität im eigenen Zuhause zu verbessern, ist nachvollziehbar. Doch es gibt einiges zu beachten, bevor die Klimaanlage nachgerüstet wird.


Klimaanlage nachrüsten: Das Wichtigste im Überblick

  • Aus baulicher Sicht ist die Nachrüstung einer Klimaanlage bei den meisten Immobilien möglich. Speziell bei schlecht gedämmten Altbauten und Dachgeschoßwohnungen ist der Bedarf gegeben.
  • Bei Mehrparteienhäusern muss die Zustimmung anderer Parteien eingeholt werden.
  • Es ist individuell zu prüfen (Ansprechstellen: Baubehörde, Magistrat bzw. Gemeinde), ob eine Genehmigung für die Nachrüstung der Klimaanlage nötig ist oder diese genehmigungsfrei errichtet werden darf. 

Der Einbau einer Split-Klimaanlage muss verpflichtend durch einen Fachbetrieb erfolgen. Es ist nicht erlaubt, das Gerät in Eigenregie anzubringen.


Warum lohnt sich das Nachrüsten einer Klimaanlage?

Der voranschreitende Klimawandel bringt nicht nur regelmäßige Hitzerekorde hervor, sondern es kommt auch zu immer längeren Hitzeperioden. Während dieser Hitzewellen kühlt es, speziell in Städten, auch nachts nicht auf angenehme Temperaturen ab. Das beeinträchtigt die Lebens- und Schlafqualität. Um für diese veränderten Gegebenheiten gerüstet zu sein, ist die Nachrüstung einer Klimaanlage die naheliegende Lösung. 

Sie steigert den Komfort und erhöht somit, als praktischer Nebeneffekt, auch den Wert der Immobilie. Schon durchschnittliche Klimaanlagen schaffen es, die Temperatur in Wohnräumen wesentlich zu verbessern. Selbst in Altbauten, die schlechter gedämmt sind und über alte Fenster verfügen oder auch in südseitigen Dachgeschoßwohnungen. 

Eine Klimaanlage nachrüsten ist somit wohl, auch mit einem Blick in die Zukunft, meist sinnvoll. Jedoch muss vorab geprüft werden, ob der Einbau technisch möglich ist, welche Geräte sinnvoll verbaut werden können und welche Genehmigungen eingeholt werden müssen.


Welche Klimaanlagen lassen sich nachrüsten?

Für die Nachrüstung von Klimageräten bieten sich unterschiedliche Systeme an:

  • Mobile Klimageräte: Diese günstigen Geräte leiten die warme Luft mit einem Schlauch ins Freie. Das Gerät wird einfach aufgestellt, es ist also keine bauliche Maßnahme nötig und der Einsatz ist schnell möglich. Mobile Klimageräte brauchen jedoch viel Strom, sind nicht sehr effizient, teilweise laut und weniger leistungsstark.
  • Split-Klimaanlagen: Dieses häufig genutzte System besteht aus Innengeräten und mindestens einem Außengerät. Die Leistung ist gut und die Kühlung erfolgt effizienter als bei mobilen Geräten. Jedoch muss der Einbau vorab genehmigt werden.
  • Kühlung per Wärmepumpe: Wenn Ihr Haus über eine alte Heizung verfügt, ist es eine Überlegung wert, diese gegen eine Wärmepumpe zu tauschen. Denn moderne Wärmepumpen können Räume auch kühlen. Die Kühlung ist weniger intensiv als bei einem Split-Gerät, aber (im Innenraum) praktisch völlig geräuschlos.
  • Zentrale Kühlsysteme: Bei einer umfangreichen Gebäudesanierung kann ein zentrales Kühlungssystem eingebaut werden, beispielsweise in Form einer Deckenkühlung. Das ist jedoch nur mit hohem baulichem Aufwand realisierbar und sinnvoll, wenn ohnehin ein tiefgreifender Umbau des Objektes geplant ist.

In der Praxis ist ein mobiles Klimagerät oft eine schnelle Notlösung. Split-Klimaanlagen sind weit verbreitet und gut erprobt. Wer ohnehin umfassend sanieren will und einen Heizungstausch plant, kann direkt auf den Einbau einer modernen Wärmepumpe mit Kühlungsfunktion setzen.


Klimaanlage im Haus oder in der Wohnung nachrüsten: Unterschiede

Ob und wie unkompliziert eine Klimaanlage nachgerüstet werden kann, hängt von der Immobilie und den Eigentumsverhältnissen ab: 

  • Mietwohnung: Fragen Sie beim Vermieter, ob der Einbau einer Klimaanlage möglich ist. Der Vermieter wird klären, ob eine Baugenehmigung nötig ist und ob die Miteigentümer dem Einbau zustimmen würden. Es muss zudem eine Vereinbarung getroffen werden, wer die Kosten trägt und wem das Gerät somit künftig gehört.
  • Eigentumswohnung: Besprechen Sie das Vorhaben zuerst mit den Miteigentümern des Gebäudes. Denn diese müssen ihre Zustimmung zum Einbau der Klimaanlage geben. Hintergrund ist, dass das Außengerät die Fassadenansicht verändert und auch die Lautstärke des Außengeräts ist zu hinterfragen. Überlegen Sie sich daher vorab, wo das Gerät platziert werden kann und prüfen Sie ggf., ob ein besonders leises Gerät nötig ist. Stimmen die Miteigentümer zu, muss geklärt werden, ob eine Genehmigung für den Bau nötig ist. Das ist in Wien beispielsweise der Fall, wenn das Gerät vom öffentlichen Raum aus sichtbar ist oder sich das Haus in einer Schutzzone befindet. Erfragen Sie die bei Ihnen gültigen Vorschriften bei der zuständigen Baubehörde, also der Gemeinde bzw. am Magistrat. Auch Fachbetriebe für Klimaanlagen wissen hinsichtlich der Vorschriften üblicherweise alle lokalen Details.
  • Einfamilienhaus: Wenn Sie bei Ihrem Haus eine Klimaanlage nachrüsten möchten, sollten ebenfalls die lokalen Bauvorschriften geprüft werden. Eine Abklärung mit Gemeinde bzw. Magistrat ist üblicherweise schnell und unkompliziert möglich. Speziell, wenn Nachbarhäuser sehr nahe sind, sollten Sie den Einbau am besten auch mit Ihren Nachbarn besprechen und gegebenenfalls ein besonders leises Gerät einbauen lassen. Grundsätzlich ist die Nachrüstung einer Klimaanlage bei einem Einfamilienhaus normalerweise problemlos möglich.

Was kostet es, eine Klimaanlage nachzurüsten?

Eine Klimaanlage nachrüsten kann sehr unterschiedliche Kosten verursachen. Abhängig davon, welches System gewählt wird, wie groß die zu kühlende Fläche ist und wie komplex der Einbau ist, also ob beispielsweise Wanddurchbrüche nötig sind oder bereits vorhandene Leerverrohrungen genutzt werden können.

 Doch wie viel kostet eine Klimaanlage nachrüsten? Nachstehend ungefähre Preisbeispiele: 

GerätPreissegment inklusive Einbau
Mobiles Klimagerät€ 200 - € 800
Single-Split-Klimaanlage (ein Außengerät, ein Innengerät)€ 1.800 - € 3.000
Multi-Split-Klimaanlage (ein Außengerät, mehrere Innengeräte)€ 1.800 - € 3.000 Basiskosten, zzgl. € 500 - € 800 pro zusätzlichem Innengerät
Zentrale Klimaanlage für ein Einfamilienhaus€ 10.000 - € 20.000 (stark abhängig von der Wohnfläche)

Die genannten Preisbeispiele sind nur Indikatoren. Je nach Gerätemarke, Komplexität des Einbaus und zu kühlender Fläche können die realen Preise deutlich abweichen. Holen Sie am besten mehrere Vergleichsangebote ein, bevor Sie sich für einen Anbieter entscheiden. Bei Mehrparteienhäusern können Preisvorteile erzielt werden, wenn mehrere Eigentümer den Einbau einer Klimaanlage beauftragen. 

Das Nachrüsten einer Klimaanlage kann auch mit einem Kredit finanziert werden. Nutzen Sie unseren Online-Kreditrechner und finden Sie heraus, wie hoch die monatliche Rate wäre:

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Förderungen & Finanzierung in Österreich

Wird eine Klimaanlage gefördert? Für den Einbau einer Klimaanlage gibt es in Österreich derzeit keine spezifischen Förderungen. Es kann jedoch der Handwerkerbonus genutzt werden. Bei dieser österreichweit verfügbaren Förderung werden die Kosten für die Arbeitszeit gefördert. Die Investitionssumme für das Klimagerät oder auch für die Wegzeit sind nicht förderbar.

Die Höhe der Förderung beträgt 20 % der Nettokosten für die Arbeitszeit. Sind beispielsweise 10 Arbeitsstunden á € 100 netto nötig, so werden € 200 gefördert.

Berechnung: 10 x € 100 = € 1.000 Kosten für die Arbeitszeit netto x 20 % = € 200 Fördersumme. Die maximale Fördersumme beträgt € 1.500 pro Fördernehmer und Haushalt.


Wer darf eine Klimaanlage nachträglich einbauen?

Mobile Klimageräte können grundsätzlich selbst aufgestellt werden. Wenn hingegen eine richtige Klimaanlage eingebaut werden soll, ist fachmännische Hilfe ein Muss. Mit viel handwerklichem Geschick mag ein Einbau zwar auch selbst umsetzbar sein, doch die Beauftragung eines Fachbetriebes ist sogar gesetzlich verpflichtend. Denn hier sind Kältemittel („F-Gase“) im Spiel, die nur von einem entsprechenden Unternehmen verbaut werden dürfen. Ein eigenständiger Einbau einer Split-Klimaanlage ist somit verboten. 


Checkliste: Wann lohnt sich das Nachrüsten einer Klimaanlage?

Grundsätzlich gilt, dass eine Klimaanlage die Lebensqualität in nahezu jeder Immobilie verbessert. Sie kühlt im Sommer, sie kann in der Übergangszeit auch als Wärmequelle dienen und ist vor allem in schlecht gedämmten Altbauten und in Dachgeschoßwohnungen hilfreich, die sich besonders aufheizen. 

Folgende Aspekte sind zu bedenken: 

  • Wie viele Räume müssen gekühlt werden und wie groß sind die Räume?
  • Wie einfach ist die Genehmigung der Klimaanlage? (Zustimmung der Miteigentümer nötig?)
  • Wie sehr heizt sich Ihre Immobilie im Sommer auf?
  • Wie ist Ihr Nutzungsverhalten? Sind Sie viel in den heißen Räumen oder verbringen Sie die meiste Zeit im Büro oder im Freien?
  • Wurden schon andere Maßnahmen zur Temperaturreduktion ergriffen, z.B. der Einbau von Jalousien?
  • Wie viel Budget steht Ihnen für die Nachrüstung einer Klimaanlage zur Verfügung? 

All diese Faktoren beeinflussen, ob sich der nachträgliche Einbau einer Klimaanlage bei Ihrer Immobilie lohnt.


FAQ: Häufige Fragen zur Nachrüstung einer Klimaanlage in Österreich

Die Kosten für das Nachrüsten einer Klimaanlage sind insbesondere von der zu kühlenden Fläche und der Art der Klimaanlage abhängig. Bei einer Split-Klimaanlage für ein Einfamilienhaus sind, abhängig von der Anzahl der Innengeräte, Kosten zwischen ca. 2.500 und 5.000 Euro zu erwarten.

Es müssen die Miteigentümer des Hauses dem Einbau zustimmen und eventuell ist auch eine Genehmigung seitens der Behörde (Gemeinde bzw. Magistrat) nötig, abhängig davon, ob das Außengerät vom öffentlichen Raum aus ersichtlich ist und wie laut die Anlage ist. Bei Mietwohnungen muss selbstverständlich auch der Vermieter zustimmen. 

Für eine Altbauwohnung ist ein mobiles Klimagerät oder eine Split-Anlage meist die passende Lösung. Bei einem Altbau-Haus ist zu prüfen, ob die gesamte Heizung erneuert werden soll. Dann wäre es möglich, auf eine Wärmepumpe umzusteigen, die das Gebäude auch kühlen kann.

Die Energieeffizienz von Klimaanlagen ist sehr unterschiedlich. Informieren Sie sich vorab genau über den Stromverbrauch der Anlage. Für die gelegentliche Wartung der Klimaanlage fallen hingegen nur geringe Kosten an. 

Ein mobiles Klimagerät kann umgehend in Betrieb genommen werden. Achtung hinsichtlich CO-Unfallrisiko, es dürfen keine Gasdurchlauferhitzer o.Ä. gleichzeitig laufen. Fragen Sie im Zweifel vorab einen Fachbetrieb. Eine Split-Anlage ist meist binnen 1-2 Tagen verbaut. Sind komplexere Umbauten nötig, kann der Einbau auch mehrere Tage dauern. Split-Anlagen dürfen nicht selbst eingebaut werden.

Bildquellen: Viktoriia / Adobe Stock, Trik / Adobe Stock
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Über den Autor: Hagen Luckert
Position: Geschäftsführer

Meine gesamte berufliche Laufbahn habe ich im Kreditbereich verbracht. Zunächst im Sparkassen- sowie im Großbankensektor in Deutschland. Nach Leitung der Business-Unit Kreditstrategie- und Organisation in einem großen Beratungsunternehmen war ich als Geschäftsführer einer Kreditfabrik tätig. Im Anschluss daran wurde ich als Vorstand in einem Softwareunternehmen für künstliche Intelligenz im Bankenbereich berufen und habe 2019 in die Geschäftsführung von Infina gewechselt. Die ständige Recherche, strukturierte Aufbereitung sowie verständliche Veröffentlichung von allen Fragestellungen rund um das Kreditgeschäft gehören zu den wesentlichen Schwerpunktsetzungen meiner Funktion.

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