Kommunalfinanzierung in Österreich: So finanzieren Städte und Gemeinden ihre Zukunft

Ein Bauarbeiter mit Schutzhelm arbeitet in einer Baugrube an blauen Wasserrohren mit einem Winkelschleifer.
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Autor: Mag. Harald Draxl
Kategorie: Corporate Finance
Datum: 11.06.2025

Der Finanzierungsbedarf österreichischer Städte und Gemeinden ist vielfältig. Er reicht von der Sanierung einer Schule über Investitionen in Energieeffizienzprojekten bis hin zur Neugestaltung öffentlicher Plätze. Gerade in Zeiten knapper Budgets und wachsender Anforderungen an Nachhaltigkeit, Digitalisierung und Kostentransparenz benötigen Kommunen moderne, verlässliche und strukturierte Finanzierungslösungen. Kommunalfinanzierung stellt sicher, dass öffentliche Investitionen planbar, langfristig kalkulierbar und wirtschaftlich realisierbar bleiben. Infina unterstützt gemeinsam mit einem Spezialanbieter bei der strategischen Umsetzung von Finanzierungsprojekten im Bereich Public Finance. Im Zentrum stehen individuelle Beratung und Markttransparenz. Von der Ausschreibung bis zur laufenden Portfoliooptimierung begleitet ein erfahrenes Team den gesamten Prozess und schafft so spürbare Entlastung für die kommunale Verwaltung.


Kommunalfinanzierung: Das Wichtigste im Überblick

  • Kommunalfinanzierungen sind speziell auf Städte, Gemeinden und deren Gesellschaften zugeschnittene Kreditlösungen.
  • Kommunalfinanzierungen sichern die langfristige Umsetzung öffentlicher Infrastrukturvorhaben in Gemeinden jeder Größenordnung.
  • Über digitale Ausschreibungen können Kreditangebote österreichweit vergleichbar gemacht und Kosten gesenkt werden.
  • Ein laufendes Portfoliomanagement hilft Gemeinden, bestehende Verbindlichkeiten zu optimieren und Einsparungspotenziale zu realisieren.
  • Dank einer Anbindung an die kommunale Finanzsoftware lassen sich Prozesse wie Rechnungsabschluss, Voranschlag und Mittelfristplanung effizienter gestalten.
  • Die Auswahl der passenden Finanzierungsform trägt wesentlich zur wirtschaftlichen Stabilität und Entwicklung kommunaler Haushalte bei.

Kommunalfinanzierung: Passende Lösungen für Städte und Gemeinden

Gemeinden stehen vor der Herausforderung, wirtschaftlich tragfähige und gleichzeitig zukunftsgerichtete Projekte zu realisieren. Ob Schulbau, Kindergartenerweiterung oder Hochwasserschutz, mit der richtigen Finanzierungslösung lassen sich diese Vorhaben effizient umsetzen. Infina bietet dafür in Kooperation mit einem Experten für Kommunalfinanzierungen eine digital unterstützte Gesamtlösung: von der Bedarfserhebung über die Ausschreibung bis hin zum laufenden Portfoliomanagement bestehender Finanzierungen. So lassen sich Marktchancen optimal nutzen und die Belastung der Gemeindebudgets nachhaltig steuern.

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Hinweis: Kooperationspartner von Infina im Bereich Kommunalfinanzierung ist FRC - Finance & Risk Consult GmbH.


Definition: Was versteht man unter Kommunalfinanzierung?

Kommunalfinanzierungen sind speziell auf öffentliche Körperschaften zugeschnittene Kreditlösungen. Sie dienen der Finanzierung öffentlicher Aufgaben und von Infrastrukturprojekten und werden in der Regel außerhalb des regulären Bankensegments abgewickelt, wobei kommunalrechtliche Vorgaben und Anforderungen an die Budgetierung berücksichtigt werden.


Wofür nutzen Städte und Gemeinden Kommunalkredite?

Typische Finanzierungsfelder:

  • Bau und Sanierung von Schulen, Kindergärten und Amtsgebäuden
  • Maßnahmen im Straßenbau, im öffentlichen Verkehr sowie bei Schutzprojekten gegen Hochwasser
  • Energetische Sanierungen und nachhaltige Investitionen wie zum Beispiel Photovoltaikanlagen oder Infrastruktur für Elektromobilität
  • Einrichtungen im Gesundheitsbereich und im sozialen Sektor
  • Ausbau digitaler Infrastruktur und Verbesserung der Breitbandversorgung.

Finanzierungsbeispiele: Neubau einer Volksschule in einer Marktgemeinde (Kreditvolumen 4 Mio. Euro, Laufzeit 20 Jahre) oder Finanzierung umfassender Infrastrukturmaßnahmen einer Stadt (Finanzierungsbedarf 7 Mio. Euro, flexible Laufzeit 15 Jahre).


Vorteile digitaler Darlehensausschreibungen für Städte und Gemeinden

Die digitale Ausschreibung von Kommunalkrediten ist eine zeitgemäße Antwort auf die komplexen Anforderungen moderner Gemeindefinanzen. So lassen sich nicht nur erhebliche Einsparungspotenziale realisieren, sondern auch rechtliche und prozessuale Standards effizienter umsetzen.

Wesentliche Vorteile aus Sicht der Städte/ Gemeinden:

  • Schlanker, digitaler Prozess
  • Reduktion von Verwaltungskosten
  • Eigenständige Steuerung des Ausschreibungsumfangs
  • Zugriff auf ein breites Bankennetzwerk
  • ESG-konforme Finanzierungsmöglichkeiten

Vorteile aus Sicht der Banken:

  • Standardisierter Prozess mit klaren Parametern
  • Risikobewertung und Entscheidungsstruktur optimiert
  • Zugang zu neuen Kreditnehmern im Public Sector

Kommunale Finanzierungen wirksam steuern

Die Anforderungen an Transparenz, Effizienz und Nachhaltigkeit steigen auch im kommunalen Bereich. Ein professionelles Portfoliomanagement entlastet die Stadt-/ Gemeindeverwaltung und sorgt für eine fortlaufende Optimierung der Finanzierungsstrategie, vor allem durch:

  • Zeit- und Ressourceneinsparung
  • Rechtssicherheit durch strukturierte Dokumentation
  • Automatisierung im Reporting
  • Maßgeschneiderte Beratung bei Veränderungen des Kapitalmarkts
  • Pooling-Effekte durch gebündelte Ausschreibungen
  • Nachhaltigkeit durch ESG-Kriterien und langfristige Planungssicherheit

Kleinere und mittlere Gemeinden profitieren besonders von der Unterstützung eines spezialisierten Partners beim professionellen Management ihres Kreditportfolios, aber auch große Städte nutzen diesen Service mittlerweile regelmäßig.


Welche Formen der Kommunalfinanzierung gibt es?

Österreichische Städte und Gemeinden stehen eine Vielzahl an Finanzierungsinstrumenten zur Verfügung. Je nach Projektart, Laufzeit, Haushaltslage und Marktlage kommen unterschiedliche Modelle in Betracht.

Hier ein Überblick über die wichtigsten Formen der Kommunalfinanzierung:

  • Kassenkredit
    Dient der kurzfristigen Liquiditätssicherung im laufenden Verwaltungshaushalt, etwa zur Überbrückung von Einnahmenverschiebungen.
     
  • Vorfinanzierungsrahmen (=Barvorlage)
    Wird zur Finanzierung von Projektkosten eingesetzt, die durch spätere Förderungen oder Beiträge abgedeckt werden.
     
  • Kommunaldarlehen (Kommunalkredit)
    Langfristige Finanzierungslösung für Investitionen in Infrastruktur, meist mit Zinsbindung und individueller Tilgungsstruktur.
     
  • Kommunalanleihen und Schuldscheindarlehen (beispielsweise über die HYPO NOE)
    Kapitalmarktbasierte Finanzierung größerer Investitionsvorhaben, vor allem bei überregionalen Trägern oder kommunalen Unternehmen.
     
  • Leasing-Modelle und SPV-Konstruktionen (Special Purpose Vehicle)
    Alternative Finanzierungsform für spezifische Projekte wie Fahrzeugbeschaffung oder Gebäudebau, häufig kombiniert mit Betreibermodellen.
     
  • Öffentlich-private oder öffentlich-öffentliche Partnerschaften (häufig unter den Abkürzungen PPP, ÖPP und ÖÖP zu finden)*
    Gemeinsame Umsetzung und Finanzierung von Projekten mit privaten Partnern oder anderen Körperschaften öffentlichen Rechts.

    * Public Private Partnership, Öffentlich Private Partnerschaft, Öffentlich Öffentliche Partnerschaft
     
  • Projektfinanzierung
    Streng projektbezogene Finanzierung, bei der Rückflüsse direkt aus den Projekterträgen oder zweckgebundenen Mitteln erfolgen.
     
  • Sonderanleihen für kommunale Aufgaben
    Beispielsweise zur Schaffung von leistbarem Wohnraum oder für Klimaschutzmaßnahmen, oft mit steuerlichen oder förderrechtlichen Vorteilen verbunden.
     
  • Crowdfunding, Crowdlending und Crowdinvesting
    Neuere Formen der Finanzierung durch Bürgerbeteiligung, insbesondere bei kleineren Projekten mit regionaler Verankerung.
     
  • Zuweisungen und Schlüsselzuweisungen
    Regelmäßige Finanzmittel aus dem Finanzausgleich zwischen Bund, Ländern und Gemeinden, primär zur Grundversorgung.
     
  • Abgaben, Gebühren und Beiträge
    Eigenfinanzierungsquellen der Gemeinden wie Kommunalsteuer, Wasser- und Kanalgebühren oder Erschließungsbeiträge.
     
  • Nutzung von Rücklagen und Wertpapieren
    Haushaltsrücklagen und Erträge aus kommunalen Veranlagungen können zur Mitfinanzierung oder Zwischenfinanzierung eingesetzt werden.
     
  • Zuschüsse und Fördermittel
    Nicht rückzahlbare Mittel von EU, Bund und Ländern, vorwiegend bei Projekten mit Nachhaltigkeits-, Energie- oder Digitalisierungsbezug.

Öffentliche Anleihen sind aufgrund ihres Aufwands und der typischen Volumina meist nur für Bund, Länder oder Großstädte geeignet. Für kleinere Finanzierungen ab etwa einem niedrigen zweistelligen Millionen-Betrag kommen dagegen auch alternative Formen wie Privatplatzierungen, Schuldscheindarlehen oder Namensschuldverschreibungen infrage. Die häufigste Form der externen Kommunalfinanzierung für viele kleinere Städte und Gemeinden sind jedoch Kommunaldarlehen


FAQs zu Kommunalfinanzierung

Infina unterstützt Städte und Gemeinden gemeinsam mit einem spezialisierten Partner bei der Planung, Ausschreibung und laufenden Optimierung von Kommunalkrediten. Der Fokus liegt auf digitalen Prozessen, umfassendem Marktvergleich und effizientem Portfoliomanagement.

Über eine zentrale Plattform werden alle Finanzierungsparameter definiert und die Ausschreibung digital bei ausgewählten Banken platziert. Die Angebote werden vergleichbar gemacht, geprüft und mit einer objektiven Vergabeempfehlung abgeschlossen.

Das Portfoliomanagement liefert Zinsvergleiche, Marktanalysen und Optimierungsvorschläge. Es entlastet die Verwaltung, integriert sich in kommunale Finanzsoftware und schafft Transparenz für die Budgetplanung.

Kommunalfinanzierung bezeichnet Kreditlösungen, mit denen Städte und Gemeinden öffentliche Infrastrukturprojekte wie Schulen, Straßen oder Energieprojekte finanzieren. Diese Kredite sind auf den öffentlichen Sektor zugeschnitten und langfristig kalkulierbar.

Gemeinden können auf klassische Kommunaldarlehen, Leasing, Schuldscheindarlehen oder PPP-Modelle (Public Private Partnership) zurückgreifen. Auch Zuweisungen, Fördermittel oder Eigenmittel wie Gebühren und Rücklagen sind Teil der kommunalen Finanzierungsstrategie.

Eine strukturierte Ausschreibung über die Kreditplattform kann bereits bei mittleren Investitionsvorhaben wirtschaftlich sinnvoll sein. Insbesondere bei mehreren parallelen oder künftigen weiteren Finanzierungen ist der kombinierte Zugang über den Ausschreibungsservice besonders effizient. Der strukturierte Prozess sorgt für Wettbewerb unter den Banken und führt zu besseren Konditionen und mehr Planungssicherheit.


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Über den Autor: Mag. Harald Draxl
Position: Geschäftsführer

Meine Kreditkompetenz habe ich 1995 durch die Leitung des Gewerbekunden-Centers bei der Creditanstalt AG und seit 1997 als Baufinanzierungs-Spezialist bei der CA Baufinanzierungs-Beratung GmbH aufgebaut. Im Jahr 2002 wurde ich Gesellschafter bei der Infina und ab November 2004 in die Geschäftsführung berufen. Meine Zuständigkeit ist seither die Leitung unseres Vertriebes und der Banken-Kooperationen. Ich beschäftige mich tagtäglich mit den Entwicklungen am österreichischen Kredit- und Immobilienmarkt, um unsere gesamte Vertriebsorganisation stets über die besten Produkte und aktuellen Zinssätze für die Kundenberatungen auf dem Laufenden zu halten.

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