Der Finanzierungsbedarf österreichischer Städte und Gemeinden ist vielfältig. Er reicht von der Sanierung einer Schule über Investitionen in Energieeffizienzprojekten bis hin zur Neugestaltung öffentlicher Plätze. Gerade in Zeiten knapper Budgets und wachsender Anforderungen an Nachhaltigkeit, Digitalisierung und Kostentransparenz benötigen Kommunen moderne, verlässliche und strukturierte Finanzierungslösungen. Kommunalfinanzierung stellt sicher, dass öffentliche Investitionen planbar, langfristig kalkulierbar und wirtschaftlich realisierbar bleiben. Infina unterstützt gemeinsam mit einem Spezialanbieter bei der strategischen Umsetzung von Finanzierungsprojekten im Bereich Public Finance. Im Zentrum stehen individuelle Beratung und Markttransparenz. Von der Ausschreibung bis zur laufenden Portfoliooptimierung begleitet ein erfahrenes Team den gesamten Prozess und schafft so spürbare Entlastung für die kommunale Verwaltung.
Kommunalfinanzierung: Passende Lösungen für Städte und Gemeinden
Gemeinden stehen vor der Herausforderung, wirtschaftlich tragfähige und gleichzeitig zukunftsgerichtete Projekte zu realisieren. Ob Schulbau, Kindergartenerweiterung oder Hochwasserschutz, mit der richtigen Finanzierungslösung lassen sich diese Vorhaben effizient umsetzen. Infina bietet dafür in Kooperation mit einem Experten für Kommunalfinanzierungen eine digital unterstützte Gesamtlösung: von der Bedarfserhebung über die Ausschreibung bis hin zum laufenden Portfoliomanagement bestehender Finanzierungen. So lassen sich Marktchancen optimal nutzen und die Belastung der Gemeindebudgets nachhaltig steuern.
Hinweis: Kooperationspartner von Infina im Bereich Kommunalfinanzierung ist FRC - Finance & Risk Consult GmbH.
Definition: Was versteht man unter Kommunalfinanzierung?
Kommunalfinanzierungen sind speziell auf öffentliche Körperschaften zugeschnittene Kreditlösungen. Sie dienen der Finanzierung öffentlicher Aufgaben und von Infrastrukturprojekten und werden in der Regel außerhalb des regulären Bankensegments abgewickelt, wobei kommunalrechtliche Vorgaben und Anforderungen an die Budgetierung berücksichtigt werden.
Finanzierungsbeispiele: Neubau einer Volksschule in einer Marktgemeinde (Kreditvolumen 4 Mio. Euro, Laufzeit 20 Jahre) oder Finanzierung umfassender Infrastrukturmaßnahmen einer Stadt (Finanzierungsbedarf 7 Mio. Euro, flexible Laufzeit 15 Jahre).
Vorteile digitaler Darlehensausschreibungen für Städte und Gemeinden
Die digitale Ausschreibung von Kommunalkrediten ist eine zeitgemäße Antwort auf die komplexen Anforderungen moderner Gemeindefinanzen. So lassen sich nicht nur erhebliche Einsparungspotenziale realisieren, sondern auch rechtliche und prozessuale Standards effizienter umsetzen.
Wesentliche Vorteile aus Sicht der Städte/ Gemeinden:
- Schlanker, digitaler Prozess
- Reduktion von Verwaltungskosten
- Eigenständige Steuerung des Ausschreibungsumfangs
- Zugriff auf ein breites Bankennetzwerk
- ESG-konforme Finanzierungsmöglichkeiten
Vorteile aus Sicht der Banken:
- Standardisierter Prozess mit klaren Parametern
- Risikobewertung und Entscheidungsstruktur optimiert
- Zugang zu neuen Kreditnehmern im Public Sector
Kommunale Finanzierungen wirksam steuern
Die Anforderungen an Transparenz, Effizienz und Nachhaltigkeit steigen auch im kommunalen Bereich. Ein professionelles Portfoliomanagement entlastet die Stadt-/ Gemeindeverwaltung und sorgt für eine fortlaufende Optimierung der Finanzierungsstrategie, vor allem durch:
- Zeit- und Ressourceneinsparung
- Rechtssicherheit durch strukturierte Dokumentation
- Automatisierung im Reporting
- Maßgeschneiderte Beratung bei Veränderungen des Kapitalmarkts
- Pooling-Effekte durch gebündelte Ausschreibungen
- Nachhaltigkeit durch ESG-Kriterien und langfristige Planungssicherheit
Kleinere und mittlere Gemeinden profitieren besonders von der Unterstützung eines spezialisierten Partners beim professionellen Management ihres Kreditportfolios, aber auch große Städte nutzen diesen Service mittlerweile regelmäßig.
Welche Formen der Kommunalfinanzierung gibt es?
Österreichische Städte und Gemeinden stehen eine Vielzahl an Finanzierungsinstrumenten zur Verfügung. Je nach Projektart, Laufzeit, Haushaltslage und Marktlage kommen unterschiedliche Modelle in Betracht.
Hier ein Überblick über die wichtigsten Formen der Kommunalfinanzierung:
- Kassenkredit
Dient der kurzfristigen Liquiditätssicherung im laufenden Verwaltungshaushalt, etwa zur Überbrückung von Einnahmenverschiebungen.
- Vorfinanzierungsrahmen (=Barvorlage)
Wird zur Finanzierung von Projektkosten eingesetzt, die durch spätere Förderungen oder Beiträge abgedeckt werden.
- Kommunaldarlehen (Kommunalkredit)
Langfristige Finanzierungslösung für Investitionen in Infrastruktur, meist mit Zinsbindung und individueller Tilgungsstruktur.
- Kommunalanleihen und Schuldscheindarlehen (beispielsweise über die HYPO NOE)
Kapitalmarktbasierte Finanzierung größerer Investitionsvorhaben, vor allem bei überregionalen Trägern oder kommunalen Unternehmen.
- Leasing-Modelle und SPV-Konstruktionen (Special Purpose Vehicle)
Alternative Finanzierungsform für spezifische Projekte wie Fahrzeugbeschaffung oder Gebäudebau, häufig kombiniert mit Betreibermodellen.
- Öffentlich-private oder öffentlich-öffentliche Partnerschaften (häufig unter den Abkürzungen PPP, ÖPP und ÖÖP zu finden)*
Gemeinsame Umsetzung und Finanzierung von Projekten mit privaten Partnern oder anderen Körperschaften öffentlichen Rechts.
* Public Private Partnership, Öffentlich Private Partnerschaft, Öffentlich Öffentliche Partnerschaft
- Projektfinanzierung
Streng projektbezogene Finanzierung, bei der Rückflüsse direkt aus den Projekterträgen oder zweckgebundenen Mitteln erfolgen.
- Sonderanleihen für kommunale Aufgaben
Beispielsweise zur Schaffung von leistbarem Wohnraum oder für Klimaschutzmaßnahmen, oft mit steuerlichen oder förderrechtlichen Vorteilen verbunden.
- Crowdfunding, Crowdlending und Crowdinvesting
Neuere Formen der Finanzierung durch Bürgerbeteiligung, insbesondere bei kleineren Projekten mit regionaler Verankerung.
- Zuweisungen und Schlüsselzuweisungen
Regelmäßige Finanzmittel aus dem Finanzausgleich zwischen Bund, Ländern und Gemeinden, primär zur Grundversorgung.
- Abgaben, Gebühren und Beiträge
Eigenfinanzierungsquellen der Gemeinden wie Kommunalsteuer, Wasser- und Kanalgebühren oder Erschließungsbeiträge.
- Nutzung von Rücklagen und Wertpapieren
Haushaltsrücklagen und Erträge aus kommunalen Veranlagungen können zur Mitfinanzierung oder Zwischenfinanzierung eingesetzt werden.
- Zuschüsse und Fördermittel
Nicht rückzahlbare Mittel von EU, Bund und Ländern, vorwiegend bei Projekten mit Nachhaltigkeits-, Energie- oder Digitalisierungsbezug.
Öffentliche Anleihen sind aufgrund ihres Aufwands und der typischen Volumina meist nur für Bund, Länder oder Großstädte geeignet. Für kleinere Finanzierungen ab etwa einem niedrigen zweistelligen Millionen-Betrag kommen dagegen auch alternative Formen wie Privatplatzierungen, Schuldscheindarlehen oder Namensschuldverschreibungen infrage. Die häufigste Form der externen Kommunalfinanzierung für viele kleinere Städte und Gemeinden sind jedoch Kommunaldarlehen.
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